Wer sich vegetarisch ernähren will, muss einfach nur auf Fleisch und Wurst verzichten. Richtig? Naja, nicht so ganz: In vielen Lebensmitteln verstecken sich tierische Produkte wie Gelatine oder Lab und so sind viele Dinge, die du bisher vielleicht für vegetarisch gehalten hast, tierischen Ursprungs. Unsere Übersicht wird dich überraschen …
Zunächst einmal: Was ist Gelatine?
Gelatine ist eine der bekanntesten „Fallen“ für Vegetarier. Das Geliermittel besteht hauptsächlich aus Schweineschwarten, Knochen und Haut von Schweinen und Rindern. Und der Konsum ist gar nicht so leicht zu vermeiden. Gelatine versteckt sich in vielen verarbeiteten Genuss- und Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Wein, Milchprodukten, Fruchtsäften und Essig.
Du fragst dich, wie das tierische Geliermittel in den Wein kommt? Für bestimmte Weinsorten wird Gelatine als Filter eingesetzt, um diesen von Trübstoffen zu befreien. Derselbe Prozess wird auch für die Herstellung von Fruchtsäften und Essig verwendet.
Und wer ist eigentlich dieser Lab?
Lab wird für die Herstellung von Käse benötigt. Es besteht u. a. aus Enzymen und sorgt dafür, dass Milch gerinnt und das gewonnene Milcheiweiß für die Käseproduktion erzeugt wird. Lange Zeit wurde Lab aus Kälbermägen gewonnen. Inzwischen ist auch möglich, es mithilfe von Mikroorganismen oder pflanzlichen Labaustauschstoffen herzustellen – und damit eine vegetarische Alternative zu schaffen.
Leider besteht in Deutschland für Lab noch keine Kennzeichnungspflicht. Deshalb stellt sich häufig die Frage, ob bei einem fertigen Produkt ein vegetarisches oder tierisches Lab verwendet wurde.
Kein Knabbern für Vegetarier
Kartoffeln mit Fleisch – hierbei denkt man bestimmt nicht an knusprige Chips, sondern eher an ein herzhaftes Mittagessen. Weit gefehlt, denn in manchen Kartoffelchips-Sorten sind tatsächlich tierische Bestandteile wie Karmin (E 120) aus Schildläusen ohne entsprechende Kennzeichnung enthalten.
Eine vegetarische Alternative zu vielen Kartoffelerzeugnissen wie Chips können Maischips sein – oder andere als vegan gekennzeichnete (Vegan-V-Label) Knabbereien.
Einen vegetarischen Frischkäse bitte!
Schon gewusst? Nicht jeder Frischkäse ist auch gleichzeitig vegetarisch. Bei einigen kommt als Verdickungsmittel tatsächlich tierische Gelatine zum Einsatz. Das muss zwar im Kleingedruckten gekennzeichnet werden, doch wer vermutet schon Schweinebestandteile im Frischkäse?! Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich. Carrageen, Guar- und Johannisbrotkernmehl oder Agar-Agar sind pflanzliche Verdickungsmittel und somit Alternativen.
Pesto ist nicht immer veggie
Auch bei Pesto sollte darauf geachtet werden, dass es ausdrücklich als vegetarisch oder vegan gekennzeichnet ist. Häufig wird hier Parmesan als weitere Zutat verwendet, welcher aus tierischem Lab, meist aus Kälbermägen, hergestellt wird.
Fleisch zum Frühstück
Für einen echten Vegetarier ein Unding. Aber hast du gewusst, dass nicht alle Cerealien für Veganer und Vegetarier geeignet sind? Manche Frühstücksflocken sind zum Beispiel mit Gelatine überzogen, damit der Zucker besser an den Leckerbissen kleben bleibt. Auf der Verpackung ist das in der Regel gekennzeichnet. Riskier doch mal einen Blick auf die Zutatenliste.
Was kann ich denn dann noch essen?
Falls du dich jetzt fragst, wie du dich voll und ganz vegetarisch ernähren kannst, ohne dabei zu verhungern: Sei unbesorgt! Trotz der vielen tierischen Fallen in der Lebensmittelproduktion gibt es eine Menge Produkte, die auch wirklich vegetarisch oder vegan sind. Solltest du dir mal nicht sicher sein, hilft ein Blick auf die Zutatenliste.