Streit kommt in den dicksten Freundschaften vor. Und manchmal ist er auch nötig. Ist der Streit aber erstmal losgebrochen, wirkt es häufig so, als sei er unmöglich beizulegen. Unter guten Freunden kann fast jeder Streit geklärt werden. Dafür ist es aber wichtig, dass ihr konstruktiv bleibt. Doch wie klappt das? Wir haben zehn sichere Tipps für dich gesammelt.
1. Vermeide es, dein Gegenüber zu beleidigen.
Niemand lässt sich gerne beleidigen, das steht fest. Beleidigungen sind auch nicht Teil eines konstruktiven Streits. Sie verletzten deinen Freund und können eure Beziehung tief erschüttern. Ausdrücke, die unter die Gürtellinie gehen, gilt es deshalb zu vermeiden. Vergiss nie, dass die Person, mit der du dich streitest, dir eigentlich sehr viel bedeutet.
2. Nutze Ich-Botschaften anstelle von Anklagen.
Erstmal sollte dir bewusst sein, dass deine Gefühle subjektiver Natur sind. Das bedeutet, was dich stört, fällt Anderen möglicherweise gar nicht auf. Wenn dich zum Beispiel nervt, dass dein Freund ständig deine Hausaufgaben abschreibt, solltest du lieber „Ich fühle mich manchmal von dir ausgenutzt und ungerecht behandelt, wenn du meine Anstrengungen als deine ausgibst“ anstelle von „Du bist unglaublich faul und egoistisch“ sagen. Das klingt doch gleich viel besser als eine Reihe gemeiner Vorwürfe und gibt dir die Möglichkeit, gleichzeitig deine Perspektive auszudrücken. Dein Freund kann deine Meinung so wahrscheinlich besser verstehen und fühlt sich nicht als Person gekränkt, sondern für sein Handeln kritisiert.
3. Bleibt unter euch.
Streit öffentlich auszutragen, ist keine gute Idee, denn wahrscheinlich verhältst du dich vor Außenstehenden anders. Um eure Gefühle auszudrücken, ist es wichtig, in einer ruhigen Atmosphäre zu sein. Vor Anderen könnten euch Dinge peinlich sein, Details werden verschwiegen und möglicherweise versucht ihr sogar, euch vor Anderen zu behaupten. Der Streit könnte dadurch unnötig angestachelt werden und vielleicht an einem anderen Ort wegen der verschwiegenen Details erneut ausbrechen. In einer unruhigen Umgebung vergisst man auch schnell, warum der Streit eigentlich angefangen hat – keine gute Voraussetzung, um sich wieder zu vertragen.
4. Versetz dich in die Lage des Anderen und höre ihm richtig zu.
Sich in die Lage deines Gegenübers zu versetzen, ist nicht immer leicht, doch unbedingt nötig. Vielleicht entdeckst du dadurch sogar Gründe, die du nachvollziehen kannst. Der gleiche Sachverhalt kann von zwei Perspektiven ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Indem ihr euch zuhört, könnt ihr zusammen am Ursprung der Meinungsverschiedenheit arbeiten. Den Anderen ständig zu unterbrechen, ist außerdem sehr respektlos.
5. Verliere den Grund nicht aus den Augen.
Manchmal wird ein Streit so heiß, dass man den eigentlichen Grund aus den Augen verliert. Oft werden dann Streitigkeiten aus der Vergangenheit hervorgeholt und Vorwürfe für Geschehnisse gemacht, die schon lange zurückliegen. Um euren Streit also konstruktiv zu klären, müsst ihr euch auch wirklich auf das eigentliche Problem fokussieren.
Warum streiten wir uns eigentlich? Weil wir wütend über das Verhalten des Anderen sind und uns wünschen, dass es sich ändert. Dieser Wut Luft zu machen, ist wichtig, doch wirklich wichtig ist doch, sich danach zu vertragen und das Problem aus dem Weg zu räumen. Auch Vertragen will gelernt sein. Und das ist schließlich das Ziel nach einem Streit, oder?
6. Versuche, Kompromisse zu finden und einzugehen.
Kompromisse einzugehen, ist in jeder Beziehung wichtig – egal, ob du dich mit Freunden, deinen Eltern oder deinem Partner streitest. Vielleicht könnt ihr euch auf einen Mittelweg einigen, mit dem beide Parteien zufrieden sind. Kommuniziere also unbedingt deine Wünsche für die Zukunft und was du bereit bist, dafür zu geben.
7. Besinne dich darauf, was du am Anderen magst und schätzt.
Selbst wenn du wahnsinnig wütend bist, ist die Person, die du vielleicht gerade anbrüllst, immer noch die Person, mit der du tolle Zeiten erlebt hast, Augenblicke geteilt hast und die du eigentlich wahnsinnig gerne hast – und wahrscheinlich auch nicht verlieren willst. Ein schlimmer Streit kann aber dazu führen, dass alles, was man sich gemeinsam aufgebaut hat, schnell wie ein Kartenhaus zerfällt. Auch wenn du deinem Gegenüber gerade Vorwürfe machst, lass ihn wissen, dass du diskutierst, um eure Beziehung zueinander letztlich zu verbessern.
8. Suche das persönliche Gespräch.
Sich über die Zukunft einer Freundschaft zu unterhalten, benötigt Ruhe. In einem persönlichen Gespräch kommt es auch seltener zu Missverständnissen: Textnachrichten werden zum Beispiel oft falsch interpretiert. Sie wirken gemeiner, als sie eigentlich gemeint sind. Auch bei einem Telefonat, wenn man sich nicht in die Augen sieht, können Gefühle weniger gut ausgedrückt und interpretiert werden. So versteht man sich schnell falsch, es baut sich Wut auf, die einer Lösung im Weg steht.
9. Versuch nicht, dich zu rechtfertigen.
Wenn du einen Fehler gemacht hast, im Streit ausfallend wurdest oder etwas anderes nicht Entschuldbares verbrochen hast, versuche nicht, dich um jeden Preis zu rechtfertigen. Schiebe die Schuld nicht auf Umstände oder erst recht nicht auf Außenstehende. Denn für dein Handeln bist immer du selbst verantwortlich und das solltest du auch ehrlich zugeben.
10. Warte mit einer Entschuldigung nicht zu lang.
Wenn du zu lange wartest, also mehrere Tage oder sogar Wochen, könnte dein Freund denken, dass du nicht daran interessiert bist, dich zu vertragen. Es entsteht der Eindruck, dass er dir nicht genug bedeutet und du lieber auf einen Freund verzichtest, als den ersten Schritt zu wagen. Bist du also wirklich an einer konstruktiven Lösung interessiert und auch bereit, Kompromisse dafür einzugehen, lass es deinen Freund unbedingt wissen.
Du siehst, es gibt viele Wege, einen Streit konstruktiv zu führen (und zu beenden!) – und dann ist er auch gar nicht so schlimm. Das Thema #BFF begleitet uns übrigens durch den ganzen April: Check unbedingt unseren Instagram-Channel für mehr coole Themen.