Fair Fashion macht die Runde. Rund 57 % der Deutschen geben an, bei Kleidung auf Nachhaltigkeit zu achten. Interessant dabei: je Älter der Befragte, desto wichtiger wird sie – durchschnittlich betrachtet. Aus der Generation Z gaben nur noch 17 % der Befragten an, auf Nachhaltigkeit zu achten. Und satte 41 % aller Studienteilnehmer (Quelle: Dossier „Mode in Deutschland“, Statista) interessiert die Herkunft und die Bedingungen, unter der ihre Bekleidung produziert wurde, allerdings null. Gleichzeitig haben sich aber auch die Verkaufszahlen von Mode mit Fair-Trade-Siegel seit 2017 verdoppelt. Doch was macht Fair Fashion aus und wie erkennt man sie überhaupt?
Fair Fashion, Fast Fashion – der Unterschied
Grundlegend kommt Fair Fashion aus fairen Handelsbedingungen. Modeunternehmen lassen ihre Kollektionen oft in großen Fabriken im Ausland herstellen. Bei Fair Fashion müssen diese Fabriken besondere Anforderungen erfüllen. So darf es keine Kinderarbeit geben. Faire Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, gereglte Arbeitszeiten und der Schutz der Gesundheit sind weitere Voraussetzungen.
Unter Fast Fashion versteht man genau das Gegenteil. Schnell produzierte Kollektionen, die sich ständig verändern und die Kunden immer wieder in die Geschäfte locken. Dabei steht Fast Fashion auch für billig produzierte Kleidung minderer Qualität. Die Näherinnen dieser Fabriken verdienen im Monat häufig weniger als ein Arbeitnehmer in Deutschland an einem halben Tag, und arbeiten unter schlechten, teils gefährlichen Bedingungen.
Um wirklich nachhaltig zu sein, muss sich ein Label jedoch auch um den Schutz der Umwelt kümmern – zum Beispiel durch Verwendung von Bio-Rohstoffen, ressourcenschonende Herstellung und Recycling.
Wo wird Fair Fashion produziert?
Prinzipiell kann Fair Fashion überall produziert werden. Der Unterschied liegt in den Arbeitsbedingungen. FINE, ein Verein bestehend aus den 4 internationalen Verbänden fairen Handels, hat „fairen Handel“ wie folgt definiert:
„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzentinnen und Produzenten und Arbeiterinnen und Arbeiter – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Die Organisationen des Fairen Handels engagieren sich, bestärkt von Verbrauchern, aktiv für die Unterstützung der Produzenten, für die Bewusstseinsbildung sowie für Kampagnen zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“
Woran erkennt man Fair Fashion?
Um Fair Fashion und auch ökologische Mode zu kennzeichnen wurden unterschiedliche Siegel entwickelt, die auf Etiketten, Werbung oder in Onlineshops abgebildet werden. Greenpeace hat diese Textil-Siegel unter die Lupe genommen, genau beschrieben und bewertet, um dir den bestmöglichen Überblick zu geben. Auch Fragen zu Chemikalien und der Kreislauffähigkeit werden beantwortet. Den kompletten Report kannst du dir herunterladen.
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