Echte Depressionen haben nichts mit mieser Stimmung zu tun. Sie sind eine ernsthafte Krankheit, bei der vereinfacht gesagt die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Depressionen sollten daher unbedingt behandelt werden.
In der Regel sind Depressionen, wenn sie vom Arzt behandelt werden, sehr gut in den Griff zu bekommen. Schon bald können Betroffene wieder lachen und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.
Nahezu jeder vierte Jugendliche erlebt vor dem 18. Lebensjahr mindestens eine depressive Episode. Selbstzweifel, Stimmungsschwankungen oder eine vorübergehende Niedergeschlagenheit sind während der Pubertät durchaus normal. Falls die negativen Gefühle jedoch länger als zwei Wochen ohne Unterbrechung andauern, ist das ein Alarmzeichen. Das gilt vor allem, wenn weitere Anzeichen für Depressionen hinzukommen.
Typische Symptome für Depressionen bei Jugendlichen:
- Ein- und Durchschlafstörungen oder auffällige Müdigkeit
- Selbstzweifel
- Apathie, Ängste, Lustlosigkeit, Konzentrationsmangel, Leistungsabfall
- Stimmungsschwankungen, oft abhängig von der Tageszeit (morgens schlecht und abends gut)
- Das Gefühl, den Anforderungen des Alltags nicht gewachsen zu sein
- Unfähigkeit, optimistisch in die Zukunft zu blicken (Gefühl der Hoffnungslosigkeit)
- Rückzug von Freunden und Familie
- Selbstmordgedanken
- Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen (die aber in Wahrheit von der Psyche ausgelöst werden)
- Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
Was tun bei Verdacht auf Depressionen?
Wenn einige dieser Anzeichen bei euch zutreffen, braucht ihr Unterstützung. Am besten ist es, sich zunächst an eine Vertrauensperson zu wenden. Falls das nicht die Eltern oder enge Freunde sein können, gibt es vielleicht einen Lehrer oder einen Sporttrainer, zu dem ihr ein gutes Verhältnis habt? Die Alternative ist eine offizielle Beratungsstelle. Vielen Menschen fällt es leichter, anonym bei einer Hotline anzurufen, wenn sie das erste Mal über ihre Depressionen reden. Die Ansprechpartner können wichtige Tipps geben, Fragen beantworten und weitere Adresse heraussuchen. Der nächste Schritt ist der Gang zum Hausarzt oder Kinderarzt (für alle unter 18). Er kann eine Überweisung an einen Jugendpsychologen ausstellen. Falls es an der Schule einen eigenen Psychologen gibt, ist der ebenfalls eine gute Anlaufstelle.
Meistens verordnet der Facharzt eine Kombination aus einer Psychotherapie und eventuell Medikamenten (Antidepressiva). Damit lassen sich Depressionen in der Regel gut behandeln. Außerdem hilft die Therapie dabei, erneuten depressiven Episoden vorzubeugen.