Jeder Mensch kann Depressionen bekommen. Wer Strategien beherrscht, um Stress früh zu erkennen und Probleme besser zu bewältigen, kann jedoch zum größten Teil Depressionen vorbeugen. Besonders wichtig ist das für Menschen, die ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen haben.
Umstände, die das Risiko für Depressionen vergrößern:
- Eltern, Großeltern, Geschwister oder andere nahe Angehörige leiden an ernsten psychischen Erkrankungen.
- Eine Neigung zu Niedergeschlagenheit oder zu Ängsten ist vorhanden.
- Ein Arzt hat ADHS diagnostiziert.
- Zuhause oder in der Schule gibt es viele Probleme, und die Unterstützung der Eltern fehlt.
- Es ist zu traumatischen Erlebnissen wie Misshandlungen oder dem Verlust naher Angehöriger gekommen.
- In der Vergangenheit hat es schon einmal eine depressive Episode gegeben.
Depressionen vorbeugen – 7 Tipps:
1. Am wichtigsten ist es, ehrlich zu sich zu sein und immer wieder darüber nachzudenken, was einem gut tut oder gefällt und was nicht.
2. Wer Schwierigkeiten erkennt, sollte bewusst etwas an der Situation ändern. Ein Beispiel ist Stress. Wie lässt er sich verringern? Ist es möglich, mit dem Nebenjob auszusetzen, wenn Prüfungen anstehen? Oder vorübergehend zuhause weniger Aufgaben zu übernehmen? Durch welche positiven Erlebnisse lässt sich in der Freizeit ein Ausgleich schaffen?
3. Jeder Mensch braucht Zeit, die nicht verplant ist und in der er spontan entscheiden kann, was er tun möchte – vielleicht nur auf der Couch liegen? Das Freizeitprogramm darf daher nicht zu eng gesteckt sein. Am besten ist es, „Leerlauf“ bewusst einzuplanen.
4. Probleme nicht verdrängen oder in sich hineinfressen, sondern mit Freunden oder anderen Vertrauenspersonen besprechen. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einem guten sozialen Netz deutlich seltener Depressionen bekommen.
5. Manch einem fällt es schwer, sich zu öffnen und Freunde zu finden oder es kommt sogar häufiger zu Konflikten mit anderen Leuten. In diesem Fall kann ein Jugendpsychiater helfen.
6. Für alle, die sich Kleinigkeiten zu Herzen nehmen, ist ebenfalls professionelle Hilfe empfehlenswert. Sie können lernen, Probleme lockerer zu sehen und weniger als Belastung zu empfinden.
7. Viele Experten sind der Überzeugung, dass regelmäßiger Sport das Wohlbefinden steigert. Am besten ist es, dabei gemeinsam mit anderen Spaß zu haben.
In einigen größeren Orten gibt es Kliniken oder andere Gesundheitseinrichtungen, die spezielle Kurse zur Vorbeugung anbieten. In denen erfahren die Teilnehmer, welchen Einfluss ihre Gedanken auf ihre Zufriedenheit haben, und sie lernen, negative Gedanken zu verändern. Infos hat das Deutsche Bündnis gegen Depressionen. Auch Krankenkassen bieten zum Teil Programme zur psychischen Gesundheit an.