Ein Besuch im Nagelstudio alle paar Wochen und deine Fingernägel sind wieder tipptopp? Wir verraten dir, worauf du dabei achten solltest und wie du auch ohne Modellage schöne Nägel bekommst.
Nagelstudios gibt es in den meisten Städten wie Sand am Meer. Denn: Jeder kann ein Nagelstudio eröffnen, ohne Ausbildung, Prüfung oder Zertifikat. Nur ausgebildete Friseure und Friseurinnen oder Kosmetiker und Kosmetikerinnen haben die Möglichkeit, bei den Handwerkskammern eine zertifizierte Weiterbildung als Nageldesigner oder Nageldesignerin zu machen. Weil es hier viele Qualitätsunterschiede gibt, solltest du nicht einfach in das erste „Beste“ gehen.
Welches Nagelstudio ist „gut“?
Natürlich ist es immer sinnvoll, sich die Google-Rezensionen des Studios anzusehen und dir vor Ort ein eigenes Bild zu machen, bevor du einen Termin machst. Hier ein paar Kriterien, die deine Wahl erleichtern:
- Die Mitarbeitenden tragen eine medizinische Schutzmaske während der Behandlung. Ansonsten kann Feinstaub in ihre Lunge gelangen und zu Erkrankungen führen.
- Sie desinfizieren sich vor der Modellage die Hände und benutzen Handschuhe für eine optimale Hygiene. Auch du solltest deine Hände vorher desinfizieren.
- Sie benutzen Einmalprodukte bei Feilen und Rosenholzstäbchen.
- Sie beraten dich umfassend.
Hygiene ist wirklich sehr wichtig, auch aufgrund der wechselnden Kundschaft – denn auch von Kunde zu Kunde können Krankheiten übertragen werden.
Gelnägel – oder doch lieber Acrylnägel?
Es gibt zwei Varianten bei der Nagelmodellage: Die Gelnägel bestehen aus mehreren Schichten, die nach dem Auftragen nachgehärtet werden. Das geschieht per UV-A-Licht. Diese UV-Lampen stehen im Verdacht, Hautkrebs verursachen zu können. Außerdem sind Gelnägel relativ voluminös: Sie tragen optisch auf und sind nur mühsam restlos zu entfernen. Darunter können deine natürlichen Nägel leiden.
Bei Acrylnägeln wird die aufzutragende Masse im Nagelstudio extra für dich angerührt. Dann härtet die Masse an der Luft aus, also ohne UV-Lampe. Acrylnägel sind härter als Gelnägel, sie sehen natürlicher aus und lassen sich leicht mithilfe von Aceton entfernen – ohne deine eigenen Nägel zu beschädigen. Nachteil im Vergleich zu Gel: ein unangenehmer Geruch während der Modellage.
Übrigens: Beide künstlichen Nägelarten wachsen nach ein paar Wochen heraus. Du bist also quasi „gezwungen“, die herausgewachsenen Partien auffüllen oder die Kunstnägel entfernen zu lassen. Das geht auf Dauer ins Geld.
Sind künstliche Nägel schädlich?
Durch das Auftragen oder Abfräsen chemischer Substanzen kann der natürliche Nagel beschädigt werden – eine Einladung für bakterielle Infektionen oder Nagelpilz. Der Nagel trocknet aus und verliert an Elastizität. Außerdem ist die Hornplatte des Nagels nicht so massiv, wie sie aussieht: Sie kann aufgetragene Schadstoffe aufnehmen.
Die vom Nagelstylisten benutzten Instrumente sollten immer frisch sterilisiert oder zumindest desinfiziert sein. Auch allergische Reaktionen auf die eingesetzten chemischen Substanzen sind möglich. Sind die Nägel nach einer Nagelmodellage geschädigt, braucht es im Schnitt sechs Monate, bis sich der Nagel durch Herauswachsen einmal komplett wieder erneuert hat.
Welche Alternativen zu künstlichen Nägeln gibt es?
Neben normalem oder Naturkosmetik-Nagellack und Klebenägeln aus dem Drogeriemarkt gibt es außerdem noch Nagelsticker. Die kannst du sogar als DIY-Projekt selbst kreieren. Alles, was du dafür brauchst, findest du online. Angesagt sind außerdem zuschneidbare Nagelfolien, die nach dem Aufkleben noch einmal mit Klarlack fixiert werden. Wirf übrigens ruhig mal einen kritischen Blick in dein Badezimmerschränkchen: Alten Nagellack solltest du wirklich wegschmeißen, da er durch Reaktionen im Fläschchen gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten kann.
Wie bekommst du schöne Nägel auf natürliche Art?
Du kannst schon über die Ernährung Gutes für deine Nägel tun: In Eigelb, Nüssen, Soja, Haferflocken oder Champions steckt viel Biotin (Vitamin H). Beim Putzen oder potenziellem Kontakt mit hautreizenden Mitteln solltest du immer Handschuhe tragen. Wenn du die Nägel kürzt, achte darauf, nicht ins Nagelbett zu schneiden. Am besten ist es, sie mit einer Sand- oder Glasfeile zu feilen. Creme deine Hände und Nägel regelmäßig ein und bade sie ab und an in lauwarmem Olivenöl. Die Nagelhaut lässt sich dann sanft mit einem Wattestäbchen zurückschieben.
Falls du Veränderungen, Verfärbungen oder Entzündungen an deinem Nagel oder am Nagelbett feststellst, mach am besten einen Termin bei deinem Hautarzt. Und gönn deinen Nägeln immer mal wieder eine Pause zur Regeneration.