Schule, Hausaufgaben, lernen, mehrere Hobbys: Bei vielen von uns ist der ganze Tag durchgeplant. Häufig fehlt dadurch wichtige Zeit, in der man einfach mal durchatmen und sich auf das eigene Wohlbefinden konzentrieren kann. Wer jeden Tag von vielen Aufgaben überfordert wird, die ihm keinen Spaß machen, ist häufig gestresst. Das schadet langfristig sogar der Gesundheit. Es gibt jedoch einige Übungen, mit denen man Stress abbauen kann und einen Ausgleich im Alltag findet. Wie das klappt, erfahrt ihr hier:
Was ist Stress?
Laut einer Stress-Studie der Universität Bielefeld zeigt jeder fünfte Jugendliche deutliche Symptome von Stress (Stand: 2015). Dies ist aber kein Phänomen der letzten Jahre. Zwar wurde das Wort Stress erst 1962 in den Duden aufgenommen, aber auch schon vorher litten Jugendliche an Überlastung, zum Beispiel durch zu hohe Anforderungen in der Schule.
Allgemein beschreibt Stress eine schwere körperliche und seelische Belastung, die durch zu viele Aufgaben, persönliche Probleme oder Konflikte entsteht. Bei Jugendlichen werden lange Schultage und zeitaufwendige Hobbys am Nachmittag heute häufig als Ursache für erkannt. Viele von ihnen haben Angst, den Anforderungen nicht gerecht zu werden, die an sie gestellt werden.
Macht Stress krank?
Tägliche Verpflichtungen durch Hausaufgaben und lernen, mehrere Hobbys und dadurch entstehenden Zeitdruck, aber auch Probleme mit anderen Menschen in der Schule oder der Familie können zu Stress führen. Soziale Medien lösen ebenfalls häufig Stress aus. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen kann Druck dadurch erzeugt werden, dass man sich möglichst gut selbstdarstellen will und sich ständig mit anderen vergleicht. Andererseits ist die Hemmschwelle für Beleidigungen und Mobbing im Internet besonders niedrig. Hinzu kommt noch, dass man per Smartphone ständig zu erreichen ist und dadurch schwer abschalten kann. Wer gestresst ist, leidet in der Folge häufig unter körperlichen Beschwerden. Gestresste Jugendliche klagen beispielsweise häufiger über Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Schwindel als andere. Aber auch psychische Erkrankungen wie Essstörungen und Depression können die Folge sein.
Jedoch zeigt sich auch, dass nicht alle Jugendliche mit einem vollen Terminplan gestresst sind. Solange sie Spaß bei ihren Aktivitäten und nach eigener Einschätzung noch genügend Freizeit und Entspannung haben, bedeutet beschäftigt zu sein nicht gleich ausgebrannt und überfordert zu sein. Denn kurzfristiger und kontrollierbarer Stress gehört zum Leben dazu. Doch ist man dauerhaft stressigen Situationen ausgesetzt, kann das krank machen.
Stress abbauen: Einfaches Achtsamkeitstraining für den Alltag
Ein Ausgleich ist daher wichtig, um Stress abbauen zu können oder dafür zu sorgen, dass er gar nicht erst entsteht. Dazu eignet sich ein Hobby, das man nicht als Verpflichtung ansieht, sondern das hilft, den Kopf frei von all den anderen Aufgaben zu bekommen und für Entspannung sorgt. Zum Beispiel eine Sportart, bei der man sich so richtig auspowern kann. Aber auch freie Zeit mit Freunden und der Familie sollte sich jeder nehmen. Versucht euch zusätzlich jeden Tag mindestens 15 Minuten Zeit für euch selbst zu nehmen, um zur Ruhe zu kommen.
Stress vermeiden – mit diesen Tipps
- Gesund essen
- Körperlich fit bleiben durch ausreichend Bewegung und Schlaf
- Weniger aufschieben für ein besseres Zeitmanagement
- Depressionen vorbeugen
- Hilfe suchen bei Mobbing
- Selbstmotivation üben
Wenn euch alles zu viel wird, könnt ihr eure Aufmerksamkeit auch durch Achtsamkeitstraining auf den Moment lenken und entspannen. Es gibt einige einfache und kurze Übungen, die sich in den Alltag integrieren lassen. Atemübungen sind zum Beispiel eine tolle Möglichkeit, zu entspannen. Wie das genau funktioniert hat uns Psychologe und Online-Coach Dr. Jürgen Theissing verraten:
Entspannt hinsetzen und die Hände auf den Bauch legen. Tief durch die Nase einatmen und durch den Mund wieder aus. Es hilft, sich beim Ausatmen im Kopf ein zweisilbiges Wort vorzusagen, zum Beispiel „Ruhe“. Diese Übung mindestens 10 bis 15 Mal wiederholen. Wer das regelmäßig macht, wird ausgeglichener und steigert auch seine Belastbarkeit.
Sich jeden Tag einige Minuten wirklicher Ruhe zu gönnen und sich ganz auf den eigenen Körper zu konzentrierten kann einen großen Effekt auf das eigene Wohlbefinden haben und Verspannungen sowie negative Gedanken und Stress abbauen oder vermeiden.