Bewerben ist wie Self-Marketing: Man will sich im besten Licht präsentieren. In dem Fall bei Personaler:innen eines Ausbildungsbetriebes. Dazu gehört eine überzeugende, persönliche Bewerbung mit allem Zipp und Zapp. Wir erklären, welche Unterlagen du brauchst, wie du den Lebenslauf schreibst und blöde Fehler vermeidest.
Was gehört in deine Bewerbungsmappe?
In deine Bewerbung für eine Ausbildung oder deinen ersten Job gehören folgende Sachen:
- Individuelles Anschreiben
- Tabellarischer Lebenslauf
- Zeugnisse und Empfehlungsschreiben (Kopien)
- Bescheinigung von Ehrenämtern, Zertifikate etc. (Kopien)
- Bewerbungsfoto freiwillig, aber empfohlen)
Bewerbungsmappe: Individuelles Anschreiben
Es sollte kurz und treffend formuliert sein auf maximal einer Seite. Du brauchst dafür Hilfe? Hier sind sieben gute Tipps für dein perfektes Bewerbungsschreiben!
Bewerbungsmappe: Lebenslauf
Diese Infos sollte der Lebenslauf beinhalten:
- dein Name, deine Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
- schulische Laufbahn
- Berufserfahrung (z.B. Praktika oder Nebenjobs)
- EDV- und besondere Sprachkenntnisse
- relevante Hobbys (z:B. Sport oder auch ein Ehrenamt/ soziales Engagement)
Gliedere deinen Lebenslauf als Tabelle: links die Daten, rechts die Fakten und Beschreibungen zu den einzelnen Stationen. Diese Form ist heute Standard. Eine Seite reicht aus. Du kannst die einzelnen Bereiche wie schulische Ausbildung, Praktika, Nebenjobs etc. chronologisch oder antichronologisch sortieren. Bei der chronologischen Variante startest du in der Vergangenheit und arbeitest dich bis heute vor. Empfehlenswerter ist die antichronologische Form: Aktuelle Tätigkeiten kommen zuerst und dann gehst du immer weiter zurück.
Bei der schulischen Laufbahn solltest du alle Stationen ab der Grundschule auflisten. Gehst du noch zur Schule, gibst du deinen voraussichtlichen Abschluss an, zum Beispiel Mittlere Reife oder Abitur.
Was tun, wenn du Lücken im Lebenslauf füllen musst?
Vielleicht hast du schon letztes Jahr nach einem Ausbildungsplatz gesucht, aber keinen gefunden. Oder du hattest noch keinen Plan, was du machen wolltest. Das ist ok. Wichtig ist, dass du diese Zeit auflistest und begründest, zum Beispiel als „Berufsorientierungs-Zeit“.
Gehören Hobbys in den Lebenslauf?
Deine Hobbys und Interessen kannst du auch kurz im Lebenslauf aufführen. Sie erzählen noch etwas mehr über dich als Menschen. Klar ist: Der Fokus im Lebenslauf sollte auf deinen professionellen Fähigkeiten und deinem Werdegang liegen und nicht auf deiner Freizeitgestaltung!
„Schwimmen, lesen, reiten“ – bei Hobbys nicht in Floskeln verfallen. Überlege dir lieber, welche deiner Interessen für den Ausbildungsberuf spannend sein könnten. Bewirbst du dich zum Beispiel als Mediengestalter:in und du fotografierst gerne, unterstreicht das dein gutes Auge. Es zeigt, dass du für den Beruf geeignet bist. Extreme Hobbys wie „Base-Jumping“ besser weglassen – die könnten dir eher negativ ausgelegt werden (zu risikoreiches Verhalten etc.).
„Sonstige“ Fähigkeiten
Hast du außerschulische Sprach- und EDV-Kenntnisse? Mit welchen Computer-Programmen kannst du gut umgehen? Solche Dinge auf jeden Fall angeben.
Am Ende des Lebenslaufs unterschreiben nicht vergessen!
Bewerbungsmappe: Zeugnisse und Empfehlungsschreiben (Kopien)
Dein Abschlusszeugnis von der Schule ist das wichtigste. Hast du es noch nicht, erwähne im Anschreiben, wann du die Schule beenden wirst und das Endzeugnis nachreichen kannst.
Achtung: Lege nie die Originale bei! Es könnte sein, dass Personalabteilungen die Unterlagen nicht komplett zurückschicken.
Was Unternehmen selten verlangen sind beglaubigte Kopien, zum Beispiel von schulischen Zeugnissen. Da reicht es, die Kopien im Sekretariat deiner Schule unterschreiben und stempeln zu lassen. Oder du gehst ins Bürgerbüro deiner Stadt. Notare machen das auch, sind aber deutlich teurer. Bei einer Bewerbung fürs Studium ist das übrigens anders – da brauchst du in der Regel eine beglaubigte Kopie.
Was, wenn du noch gar kein Arbeitszeugnis hast?
Keine Sorge – niemand erwartet, dass du schon massig Berufserfahrung gesammelt hast, wenn du dich für eine Ausbildung bewirbst. Ein guter Tipp sind Empfehlungsschreiben von Lehrer:innen. Darin können sie dir besondere Leistungen bestätigen. Hattest du Mathe-LK, kann dein Lehrer dir bescheinigen, wie gut du mit Zahlen umgehst. Das ist für eine kaufmännische Ausbildung ein klares Plus. Punkten kannst du außerdem mit Arbeitszeugnissen von Praktika, Ferien- oder Nebenjobs. Noch cooler ist es, wenn diese Tätigkeiten zur Ausbildung passen, für die du dich bewirbst.
Bewerbungsmappe: Bescheinigung von Ehrenämtern, Zertifikate etc. (Kopien)
Mit Bescheinigungen für ein ehrenamtliches Engagement (z.B. freiwillige Feuerwehr) oder Nachweisen von Sprachkursen, EDV-Weiterbildungen etc. machst du einen guten Eindruck. Hast du an Wettbewerben teilgenommen der Schülerprojekten? Wenn ja: auch mit aufnehmen! Zusatzqualifikationen sind immer gut. Und sie bestätigen die Angaben aus deinem Lebenslauf. Auch hier gilt: Nur für den Beruf relevante Bescheinigungen sind sinnvoll.
Bewerbungsmappe: Foto (freiwillig)
Ein Foto ist freiwillig, in Deutschland aber noch gängig. Selfies oder Urlaubsbilder sind hier fehl am Platz. Verwende nur professionell gemachte Fotos. Auf was es da ankommt, liest du in unserem Artikel zu Bewerbungsfotos.
Wie gestalte ich die Bewerbungsmappe digital in einer guten Form?
Achte darauf, in allen Dokumenten dieselbe Schriftart, -größe und -farbe zu verwenden. Das gibt optisch Ruhe und Ordnung. Am besten ist, du speicherst alle Dateien zusammen in einem PDF ab. Achte dabei auf die Größe. Bei E-Mails sollte der Anhang 10 MB nicht überschreiten. Bewirbst du dich über ein Online-Portal, darfst du auch hier die maximale Dateigröße nicht überschreiten.
Wie solltest du das PDF deiner Bewerbungsmappe sortieren?
Erst kommt das Anschreiben, gefolgt vom Lebenslauf. Zeugnisse, Empfehlungsschreiben, Bescheinigungen etc. gehören ans Ende – in dieser Reihenfolge.
Deine Bewerbung – fertig zum Abschicken?
Wenn du alle Unterlagen zusammen hast, geh vor dem Abschicken noch einmal unsere Checkliste durch:
- Ist alles da?
- Sehen die Scans sauber und gerade aus?
- Sind Anschreiben und Lebenslauf unterschrieben?
- Stimmt die Reihenfolge im PDF?
- Hast du die Rechtschreibkorrektur drüberlaufen lassen?
- Sind die Namen der Ansprechpartner:innen (falls bekannt) richtig geschrieben?
- Hast du den richtigen Bewerbungskanal benutzt?
Wenn du alle Fragen mit „Ja“ beantworten konntest, dann bist du ready! Wir wünschen dir viel Erfolg – und begleiten dich natürlich gerne. Tipps zum erfolgreichen Bewerbungsgespräch oder auch für die ersten Tage im neuen Job haben wir natürlich für dich am Start!