Du kommst aus der Schule oder vom Job nach Hause, greifst in den Kühlschrank und leerst als Erstes eine Cola Zero? Was für dich ein Entspannungsritual ist, das auch noch schmeckt, kann im Übermaß ungünstig für deine Gesundheit sein.
Das wundert dich? Schließlich ist in dem Trendgetränk kein Zucker enthalten, warum also soll es nicht gesund sein? Werfen wir einen Blick auf die Inhaltsstoffe: Enthalten ist eine Mischung aus Zuckeraustauschstoffen, also Süßungsmitteln, außerdem Wasser, Kohlensäure, Farbstoff, Säuerungsmittel, Aromen, Koffein und Natriumcitrat. Die Zutatenkomposition ist immer gleich – aber wie viel du von den jeweiligen Inhaltsstoffen zu dir nimmst, hängt natürlich von der Dosen- oder Flaschengröße ab bzw. davon, wie viel du am Tag davon trinkst.
Was ist der Unterschied zwischen Cola Zero und Cola Light?
Wer Cola Zero und Cola Light schon einmal getrunken hat, weiß, dass es einen geschmacklichen Unterschied gibt: Cola Zero und Cola Light enthalten zwar beide die gleichen Süßungsmittel, nämlich Aspartam und Acesulfam-K. Bei Cola Zero aber ist noch ein weiterer Zuckeraustauschstoff hinzugesetzt: Natriumcyclamat. Deshalb schmeckt Cola Zero für viele mehr nach „echter Cola mit echtem Zucker“. Natriumcyclamat ist in Deutschland für die Lebensmittelherstellung zugelassen – aber nur in gewissen Dosen, weil die möglichen gesundheitlichen Negativfolgen eines regelmäßigen, überhohen Konsums noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht worden sind.
Was passiert, wenn man jeden Tag Cola Zero trinkt?
Eine britische Medizinstudie belegt, dass der Verzehr von Cola Zero durch die enthaltenen Süßungsmittel wie Aspartam die Darmbakterien und damit die Darmflora negativ beeinflussen kann . Aus der Gewohnheit, jeden Tag ein paar Dosen Cola Zero zu trinken, kann auch eine Art Sucht werden. Der Körper gewöhnt sich an den süßen Geschmack und will immer mehr. Das ist nicht gut, auch wenn Cola Zero so gut wie keine Kalorien enthält, denn es triggert unser Belohnungssystem.
Wie ungesund ist Cola Zero?
Die möglichen negativen gesundheitlichen Folgen sind, wie erwähnt, noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Aber: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Neubewertung der Wirkung von Aspartam auf den menschlichen Körper angestoßen. Die für die Krebsforschung zuständige WHO-Einheit IARC hat Aspartam demnach als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Welchen Einfluss das auf die empfohlene tägliche Maximalmenge und die Verwendung von Aspartam in Lebensmittelrezepturen wie Cola Zero hat, ist noch offen. Aktuell liegt die maximal zulässige Tagesmenge laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (efsa) bei 40 mg/kg Körpergewicht. Wiegst du zum Beispiel 65 Kilogramm, darfst du nicht mehr als 2,6 Gramm Aspartam am Tag konsumieren. Viele Hersteller in Deutschland geben die genaue Aspartam-Konzentration ihrer Zero- und Light-Getränke nicht an. In der Schweiz beträgt der Aspartamgehalt einer Cola Zero laut Hersteller ca. 130 mg/L. Du müsstest dort also 60 Dosen Cola Zero à 0,33 l trinken, um den (für die EU geltenden) Grenzwert zu knacken.
Was du auch berücksichtigen solltest: Viele von uns nehmen jeden Tag noch andere aspartamhaltige Lebensmittel wie zuckerfreie Kaugummis, Marmeladen, Desserts oder Fertigprodukte zu uns, die hinzugerechnet werden müssten. Ein übermäßiger Konsum von Light-Produkten kann zudem zu Durchfall führen und dazu verleiten, übergroße Portionen zu essen.
Bin ich eigentlich Cola-Zero-süchtig?
Diese Frage kannst du dir stellen, wenn du jeden Tag Cola Zero trinkst, du mehrmals täglich das Verlangen nach einer Dose oder einem Glas verspürst, du dir von dem Konsum Entspannung oder Belohnung nach einer stressigen Situation versprichst oder wenn du zu Übergewicht neigst und dir die enthaltenden Süßungsmittel ein Zuckerwohlgefühl verschaffen. Vielleicht ist Cola Zero sogar dein tägliches Hauptgetränk? Denk einfach mal drüber nach, ob du daran etwas ändern möchtest. Ein erster Schritt wäre, keine Cola Zero mehr zu kaufen. Wenn du sie nicht zu Hause hast, kannst du sie auch nicht . Angenehmer Nebeneffekt: Du reduzierst so auch deine tägliche Koffeinmenge.
Welche Alternativen zu Cola Zero gibt es?
Am vernünftigsten wäre es natürlich, auf Leitungswasser mit oder ohne Sprudel, Mineralwasser oder zwischendurch auch mal ungesüßte Saftschorlen umzuschwenken. Letztere enthalten zwar auch Fruchtzucker, aber du hast die Zuckerintensität beim Zusammenmischen selbst in der Hand. Optimal ist ein Mix aus einem Viertel Saft und drei Vierteln Wasser. Im Winter eignen sich natürlich auch besonders geschmacksintensive Teesorten wie Schoko-Chai oder Weihnachtstee; im Sommer ungesüßter, selbst gemachter Eistee. Im Trend ist außerdem Infused Water, also Wasser, das einen Hauch von frischer Gurke, Minze, Beerenobst, Honigmelone oder Ingwer hat. Das sieht, angerichtet in einer Karaffe oder einem gläsernen Wasserspender, außerdem richtig schön aus.