Detox-Kuren sind in den letzten Jahren zu einem regelrechten Trend geworden. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Form des Fastens, die den Körper entgiften, also von schädlichen Stoffen befreien soll.
Entgiften als Trend
Entgiftungskuren sind keine neue Erfindung, sondern schon seit vielen Jahrhunderten als spezielle Form des Fastens bekannt. Allerdings ist „Detox“ (eine Variante des Basenfastens) in den letzten Jahren zu einem Trend geworden, der auch durch die Werbung in sozialen Medien vorangetrieben wird. Dort werden beispielsweise Saftkuren („Juice Cleanse“) vorgestellt, die man bereits fertig zubereitet kaufen kann.
(Wie) funktioniert Detox?
In der Regel werden für die Dauer einer Detox-Kur ausschließlich Flüssigkeiten wie Obst- und Gemüsesäfte oder Gemüsebrühe getrunken oder überwiegend basenbildende Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Nüsse gegessen. Die Säfte sollen den Körper mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen sowie Flüssigkeit versorgen und ihn bei der Entgiftung, einer inneren Reinigung, unterstützen. In der Regel führt die Fastenphase zur Gewichtsabnahme als Nebeneffekt. Aber Vorsicht: Die kurzfristige niedrige Energiezufuhr des Körpers baut primär eher wertvolle Muskelmasse als Fett ab.
Entgiftet wird der Körper durch eine Saftkur nicht. Das ist auch gar nicht nötig. Abbauprodukte, die während der Stoffwechsellage anfallen, werden in einem gesunden Körper in der Regel von Leber, Niere und dem Verdauungstrakt selbst innerhalb weniger Stunden neutralisiert und ausgeschiedenen.
Teuren Tee trinken und abwarten?
Auch Detox-Tee soll angeblich beim Entgiften helfen – und zwar ganz ohne Fasten. Darin enthalten sind verschiedene Kräutertees, die durchaus gesunde Körperfunktionen unterstützen können. Durch die Aufschrift „Detox“ und die passende Werbung werden hierbei jedoch gewöhnliche Kräuterteemischungen für ein Vielfaches ihres üblichen Preises angeboten.
Langfristig fit und gesund
Wer sich auf lange Sicht fit fühlen und gesund sein möchte, sollte sich dauerhaft ausgewogen ernähren. Der Effekt ist bei einer langfristigen Umstellung zwar nicht so schnell zu bemerken wie bei einer Saftkur, bringt dafür aber nachhaltige Erfolge mit sich. Ziel ist der bewusstere Konsum gesunder Lebensmittel, bei dem Fast Food, Zucker und Salz nur in Maßen auf dem Speiseplan stehen und eine ausgewogene Ernährung Teil des Alltags wird. Zusätzlich sollte man sich regelmäßig bewegen und ausreichend schlafen, um den Körper fit zu halten.
Wenn schon, dann mit Arzt
In bestimmten Fällen können Fastenkuren unter Aufsicht eines Arztes jedoch sinnvoll sein. Sie werden zum Beispiel bei der Therapie einiger Krankheiten wie Rheuma, Diabetes, Bluthochdruck oder chronischen Schmerzen eingesetzt, um damit verbundene Leiden zu lindern. Manchmal sollen die Saftkuren auch dabei helfen, den Körper von einer ungesunden Ernährung zu entwöhnen und den Beginn einer Ernährungsumstellung zu erleichtern. Hier bekommst du weitere Infos zum Thema Fasten. Eine Fasten- beziehungsweise Detox-Kur sollte jedoch in jedem Fall nur in Absprache mit einem Arzt durchgeführt werden. Kindern, Jugendlichen und Schwangeren ist von solchen Fastenkuren übrigens prinzipiell abzuraten.