Endometriose – noch nie gehört? So geht es den meisten. Trotzdem sind viele Frauen davon betroffen und das oft ohne es zu wissen.
Was ist eine Endometriose?
Endometriose ist eine gynäkologische Erkrankung. Nach Schätzungen leidet in Deutschland etwa jede zehnte Frau zwischen der Pubertät und den Wechseljahren an dieser Krankheit. Doch viele wissen es nicht oder finden keine Hilfe. Das liegt auch daran, dass die Symptome häufig nicht von den Schmerzen, die während der Periode auftreten, unterschieden werden können.
Bei einer Endometriose siedeln sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an. Zum Beispiel an den Eierstöcken oder Eileitern, aber auch in der Scheide, der Gebärmutterwand oder sogar in Bauchfell, Darm, Harnblase oder Nieren. Diese Gewebestücke werden auch Endometrioseherde genannt.
Was passiert bei einer Endometriose im Körper?
Die Gebärmutterschleimhaut außerhalb reagiert ähnlich wie die in der Gebärmutter. Sie baut sich während des Zyklus auf und blutet am Ende, also dann wenn die Frau ihre Periode hat. Das Problem ist, dass das Blut nicht abfließen kann, wenn sich die Gebärmutterschleimhaut im Bauchraum angesiedelt hat. Stattdessen staut es sich an und bildet kleine Knoten, die im Körper eine Entzündung hervorrufen. Die Folge können Narben und Verwachsungen sein. Die Schmerzen sind ganz unterschiedlich stark. Manche Frauen merken gar nichts von der Endometriose, andere haben teils starke Schmerzen. Diese können jederzeit im Bauchbereich auftreten, auch beim Geschlechtsverkehr oder Stuhlgang.
Es gibt verschiedene Annahmen darüber, wie es zu dieser Erkrankung kommt. Heute geht man vorrangig davon aus, dass während der Menstruation bei jeder Frau Endometriumzellen (Zellen der Gebärmutterschleimhaut) aus der Gebärmutter durch die Eileiter in den Bauchraum gelangen. Bei manchen Frauen kann das Bauchfell die fremden Zellen nicht abwehren. Sie können dann wachsen und eine Endometriose entsteht.
Regelschmerzen von Endometriose unterscheiden
Die Schmerzen im Unterleib und unteren Rücken können bei einer Endometriose sehr stark werden, auch außerhalb der Periode auftreten und mit sehr starken Blutungen verbunden sein. Die krampfartigen Unterleibsschmerzen sind dabei manchmal auch von Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall begleitet. Auch chronische Schmerzen im Unterleib und im unteren Rücken können Anzeichen für die Erkrankung sein.
Viele Frauen mit einer Endometriose werden anfangs nicht ernst genommen und ihre Beschwerden als gewöhnliche Unterleibsschmerzen abgetan, wie sie jede Frau während ihrer Periode haben kann.
Ständig starke Schmerzen. Was soll ich tun?
Regelschmerzen können bei jeder Frau vorkommen. Das stimmt. Doch wenn man immer wieder und tagelang unter schweren Unterleibsschmerzen leidet, sollte man sich mit dieser Aussage nicht zufriedengeben, sondern die genaue Ursache unbedingt von seinem Frauenarzt abklären lassen.
Endometriose erkennen und behandeln
Um die Krankheit eindeutig zu diagnostizieren ist immer eine Bauchspiegelung nötig. Die darauf folgenden Behandlungsmöglichkeiten hängen von der Stärke und Ausbreitung der Endometriose ab. Bei einer leichten Form können zum Beispiel Hormontherapien oder Schmerzmittel helfen. Eine medikamentöse Behandlung mindert allerdings nur die Beschwerden und entfernt nicht die Endometrioseherde, weshalb bei schweren Formen eine Operation notwendig ist. Eine Behandlung muss deshalb individuell auf die Frau abgestimmt werden. Dabei sollten auch verschiedene Nebenwirkungen von Medikamenten und Folgen von Operationen berücksichtigt werden, beispielsweise, wenn die Frau gerne noch Kinder bekommen möchte.