Freiwillig für eine gewisse Zeit auf etwas zu verzichten, nennt man Fasten. Häufig geht es dabei um den Verzicht auf (bestimmte) Lebensmittel, mit dem Ziel, diese mehr zu schätzen und bewusster zu konsumieren. Fasten hat auch eine lange religiöse Tradition. Muslime haben beispielsweise den Fastenmonat Ramadan, in dem nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang gegessen und getrunken werden darf. Christen fasten traditionell zwischen Aschermittwoch und Ostern und verzichten dabei vorrangig auf Fleisch oder Genussmittel wie Süßigkeiten. Doch es gibt auch andere Konzepte des Fastens, wie zum Beispiel das Heilfasten, die das körperliche Wohlbefinden stärken, die Behandlung von Krankheiten unterstützen oder als Einstieg beim Abnehmen helfen können.
Ist Fasten gesund?
Fasten wird oftmals als alleinige Methode zum Abnehmen genutzt, doch der komplette Verzicht auf Essen ist dazu nicht geeignet, da der Körper dann plötzlich nicht mehr mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Außerdem benötigt er die durch Nahrung aufgenommene Energie. Damit der Stoffwechsel des Menschen richtig funktioniert, ist eine optimale Zufuhr von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen wichtig. Beim Fasten entfällt jedoch die Nahrungszufuhr und der Stoffwechsel wird heruntergefahren. Dadurch sinkt auch der Grundumsatz des Körpers gegen Null und bleibt nach dem Fasten bis zu acht Wochen auf diesem Level. Wenn man plötzlich wieder anfängt, zu alten Essgewohnheiten zurückzukehren, nimmt man gegebenenfalls wieder schneller und mehr an Gewicht zu. Das Fasten muss daher gelernt sein und erfordert eine fachliche Betreuung.
Trend: Intervallfasten
Es gibt jedoch verschiedene Formen des Fastens – zum Beispiel Heilfasten, Basenfasten und Intervallfasten – und nicht alle sehen den kompletten Verzicht auf Nahrung vor.
In den Medien hört man oft vom Intervallfasten (auch „intermittierendes Fasten“). Dabei wird tages- oder stundenweise auf Nahrung verzichtet. Durch das Auslassen von Mahlzeiten, zum Beispiel Frühstück oder Mittagessen, entsteht eine längere Essenspause. Intervallfasten soll vor allem der Gewichtsabnahme dienen, aber sich auch positiv auf den Insulinspiegel und das Wohlbefinden auswirken. Wichtig für eine ausgewogene Ernährung ist jedoch vor allem die Auswahl der Lebensmittel. Diese wird bei den meisten Formen des Intervallfastens kaum beachtet. Bisher gibt es zu wenige Studien, um eine allgemeine Aussage über die Wirkung des Intervallfastens auf die Gesundheit treffen zu können.
Für wen ist Fasten geeignet?
Für Kinder und Jugendliche ist Fasten prinzipiell nicht geeignet. Das gilt auch für Schwangere, Stillende und Menschen mit Essstörung sowie Leber- und Nierenerkrankungen. Zudem sollte eine Fastenkur in jedem Fall zuvor mit einem Arzt abgesprochen werden. Bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten ist das besonders wichtig.
Es gibt jedoch auch Formen des Fastens, also des bewussten Verzichts, die für jeden geeignet sind. Fasten kann sich nämlich nicht nur auf den Nahrungsverzicht, sondern zum Beispiel auch auf den Verzicht von Medien oder anderen Dingen beziehen. Warum sich vor allem der bewusstere Umgang mit dem Smartphone lohnt, erfährst du in unserem Beitrag zum Thema Medienfasten.