Dass die gewöhnlichen Kartoffelchips aus dem Supermarkt nicht besonders gesund sind, wissen wir. Trotzdem fällt es uns schwer ganz auf sie zu verzichten. Für alle Chipsfans scheint es genau für dieses Problem seit einiger Zeit eine Lösung, nämlich die gesunde Alternative zu Chips, zu geben: Gemüsechips. Das Wort Gemüse lässt uns vermuten, dass es sich um ein gesünderes Produkt handelt. Aber ist das wirklich so? Hier bekommt ihr die Antworten und erfahrt, wie ihr ganz einfach Gemüsechips selber machen könnt.
Der Test: Sind Gemüsechips gesund?
Stiftung Warenrest hat 15 gängige Gemüsechipssorten getestet um herauszufinden, ob Gemüsechips gesund sind und wie sie im Vergleich zu Kartoffelchips abschneiden. Um zu wissen, ob Gemüsechips überhaupt gerne gegessen werden, hat test.de zudem eine Umfrage durchgeführt. Fast drei Viertel der befragten Personen gaben an, Gemüsechips zu essen. 40 Prozent halten Gemüsechips für eine gesunde Alternative zu Kartoffelchips.
Im Labor wurden 15 gesalzene Gemüsechipssorten auf ihre Lebensmittelqualität untersucht. Außerdem wurde auch der Geschmack, Geruch und das Aussehen beurteilt. Das Ergebnis ist überraschend. Denn viele Gemüsechipssorten und –verpackungen vermitteln zwar den Eindruck, ein gesundes Produkt zu enthalten. Doch der Test zeigt: Gemüsechips sind nicht generell besser als normale Kartoffelchips. Denn das ungesunde daran sind auch nicht die Kartoffeln, sondern zu viel Fett, Salz und Zusatzstoffe. Diese findet man jedoch leider auch bei vielen Gemüsechips.
Nur drei der von Stiftung Warentest untersuchten Gemüsechipssorten aus dem Supermarkt schnitten mit der Note „gut“ ab, das Urteil „sehr gut“ konnte keines der Produkte erreichen. Besonders bedenklich: Einige Produkte bekamen sogar nur die Note mangelhaft, weil in ihnen zu hohe Mengen der Stoffe Acrylamid und Nitrat gefunden wurden, die als gesundheitsgefährdend gelten.
Nährwerte-Check: Kartoffelchips vs. Gemüsechips
Bei der Analyse der Nährwerte zeigt sich: Gemüsechips enthalten im Schnitt zu viel Salz, zu viel Fett und zu viel Zucker. Viele Gemüsesorten haben von Natur aus sogar einen höheren Zuckergehalt als Kartoffeln. Gemüsechips enthalten außerdem genauso viel Kalorien wie Kartoffelchips, allerdings mehr gesunde Ballaststoffe und etwas weniger Salz. Insgesamt sind Gemüsechips aus dem Supermarkt also nicht gesünder als Kartoffelchips, aber eine geschmackliche Abwechslung.
Wenn ihr nicht auf Chips verzichten, aber euch gleichzeitig gesünder ernähren wollt, könnt ihr die Gemüse- der auch Kartoffelchips selber machen und so den Überblick über die Inhaltsstoffe behalten.
Rezept: Gemüsechips selber machen
Für 2 Bleche Gemüsechips benötigt ihr
2 Möhren
1 Zucchini
1 Süßkartoffel
2 Tomaten
5 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer, Rosmarin, Paprikapulver
So geht’s
Heizt zunächst den Backofen auf 180° C vor. Wascht das Gemüse und schält die Möhren und die Süßkartoffeln. Dann alles in feine Scheiben hobeln (je dünner, desto knuspriger werden die Chips). Füllt das Öl in eine Schüssel und gebt Salz, Pfeffer und die Gewürze hinzu. Salz solltet ihr dabei nur sparsam verwenden. Die Gewürze könnt ihr auch nach Belieben ersetzen, zum Beispiel durch Chili, Oregano, Curry oder was euch sonst gut schmeckt. Dann gebt ihr das Gemüse zu dem Öl in die Schüssel und verrührt alles bis sich das Öl gleichmäßig verteilt hat. Legt die Scheiben einzeln auf ein Blech mit Backpapier. Achtet darauf, dass keine Scheiben aufeinanderliegen. Gebt das Ganze für 25-30 Minuten in den Ofen. Nach 15 Minuten solltet ihr die Scheiben einmal wenden und besonders dünne Chips eventuell schon früher aus dem Ofen nehmen, wenn sie knusprig sind, da sie sonst schnell verbrennen.
Gemüsechips selber machen ist nicht nur die gesündere Alternative zu vielen Produkten aus dem Supermarkt, sondern ermöglicht es euch auch, genau das Gemüse und die Gewürze zu verwenden, die euch wirklich schmecken. Weitere Gemüsesorten, die sich gut für Gemüsechips eignen, sind zum Beispiel Auberginen, Sellerie, Rote Beete, Kürbis, Pastinake und auch Wirsing. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei.