Die meisten Menschen lieben Süßes. Und die kleinen Versuchungen aus Zucker begleiten uns durch den ganzen Tag. Ein Schokoriegel hier und ein Erfrischungsgetränk dort, im Sommer noch ein Eis.
Doch das Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Früher war Zucker ein Luxuslebensmittel, heute ist es in Deutschland und vielen anderen Ländern für die meisten Menschen selbstverständlich, Süßes ständig griffbereit zu haben. Über die tägliche Zuckermenge macht sich kaum jemand Gedanken.
Jeder Deutsche nimmt im Durchschnitt jährlich etwa 32 kg Zucker zu sich, davon mehr als fünf Kilogramm aus Getränken. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wäre allerdings eine Menge von nur 18 kg für Erwachsene und 9 kg für Kinder gesund. Das entspricht einer täglichen Zuckermenge von knapp 50 gr für einen Erwachsenen und 25 gr für ein Kind.
Zuckerkonsum: Wirkung und Folgen
In Deutschland ist mittlerweile jeder zweite Erwachsene und jedes fünfte Kind übergewichtig. Doch nicht nur dazu leistet der hohe Zuckerkonsum seinen Beitrag. Auch Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes können durch zu viel Zucker in der täglichen Ernährung hervorgerufen oder verschlechtert werden.
Wer jetzt denkt, dass Zucker allgemein schädlich ist, liegt jedoch falsch. Für einen gesunden Menschen ist es nicht nötig, ihn komplett vom Speiseplan zu streichen. Es kommt vielmehr auf die Menge an, die man davon zu sich nimmt.
Zucker ist sogar wichtig für den Körper und seine Nervenzellen. Allerdings kann er sich die nötige Menge aus Lebensmitteln wie Nudeln, Kartoffeln und Gemüse „herausholen“.
Zucker hat viele Namen
Wir bereiten immer seltener das Essen selbst zu, denn Snacks und Fastfood gibt es inzwischen an jeder Ecke zu kaufen. Dazu kommt, dass Zucker in vielen Lebensmitteln enthalten ist, in denen wir es gar nicht vermuten, weil sie nicht süß schmecken. Das gilt vor allem für Fertiggerichte. Aber auch in Erfrischungsgetränken, Müslis sowie Joghurt- und Quarkzubereitungen steckt oft viel mehr Zucker als man es eigentlich vermuten würde. In einem Fruchtjoghurt stecken beispielsweise ungefähr elf Zuckerwürfel.
Zucker hat viele Namen. Daher ist er in der Zutatenliste manchmal schwer zu erkennen. Saccharose, Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker), Isoglukose – hinter all diesen Begriffen verstecken sich verschiedene Zuckerarten, für die es teilweise wieder verschiedene Bezeichnungen gibt.
Am besten bekommt man übermäßigen Zuckerkonsum übrigens in den Griff, wenn man auf eine gesunde Ernährung achtet und einen Großteil seines Essens selbst zubereitet, also auf Fertiggerichte bzw. verarbeitete Lebensmittel und süße Getränke verzichtet. Ein ganz einfaches Beispiel: Frische Früchte in einen Naturjoghurt schneiden statt auf einen fertigen Fruchtjoghurt zurückzugreifen. Das reduziert nicht nur die Zuckermenge extrem, sondern schmeckt auch noch richtig lecker.