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Experten schätzen, dass bis zu jeder zehnte Schüler oder Azubi gemobbt wird. René Schäfer vom Verein gegen psychosozialen Stress und Mobbing erklärt für vigozone die Hintergründe und nennt die vier besten Anti-Mobbing-Tipps – für schnelle Hilfe.

Worum geht es eigentlich beim Mobbing?

Mobbing bedeutet nicht nur Hänseln. Die Täter wollen ihr Opfer erniedrigen und beherrschen, also Macht ausüben.

Was sind die häufigsten Mobbing-Auslöser?

In Schulen geht es vor allem um das Ansehen. Es wird über einen Schüler hart geurteilt, weil er zum Beispiel die „falsche“ Kleidung trägt oder sich aus anderen Gründen abhebt. Oft findet der Gemobbte allerdings nie heraus, warum er zur Zielscheibe wurde.

Warum verhalten sich die Bullies so mies?

Ein Teil der Täter macht das aus Spaß, ohne sich über das Opfer Gedanken zu machen. Auf der anderen Seite gibt es auch Mobber, die ihr Opfer gezielt fertig machen wollen. Am Arbeitsplatz ist meistens die eigene Karriere der Auslöser. Man möchte selber gerne aufsteigen und Erfolg haben. So versuchen dann viele, die Arbeitskollegen oder die potenzielle Konkurrenz auszuschalten.

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Was raten Sie Betroffenen?

1. Wird man bewusst gemobbt, sollte man dem Täter möglichst keine Angriffsfläche bieten. Die Opfer sollten versuchen, sich Wut oder Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. Wer es schafft, gleichgültig zu wirken, ist für die Täter bald uninteressant. Das gilt natürlich auch für Online-Kommentare.

2. Auf jeden Fall sollten Opfer über die Situation reden. In der Schule kann es helfen, sich Unterstützung bei Klassenkameraden zu holen oder einen Vertrauenslehrer anzusprechen. Am Arbeitsplatz sollten Kollegen und Vorgesetzte einbezogen werden. Auch mit ihren Eltern sollten Mobbing-Opfer sprechen.

3. Transparenz zeigen! Es ist wichtig, Täter mit ihrem Verhalten zu konfrontieren – ruhig und sachlich. In Gruppen ist gerade „Mitläufern“ zum Teil nicht klar, was sie anrichten. Da kann es helfen, sie einzeln darauf anzusprechen.

4. Es kann helfen, mit Fremden über das Thema zu reden, die sich neutral äußern. Ein guter Tipp ist eine Hotline wie die Nummer gegen Kummer: 116 111. Dort können Jugendliche anonym anrufen. Eine gute Anlaufstelle ist auch das Portal Schüler gegen Mobbing.