Wer an einer Histaminintoleranz (Histaminunverträglichkeit) leidet, produziert zu wenig oder gar keine Enzyme, die Histamin abbauen. Histamin wird durch verschiedenste Lebensmittel aufgenommen. Der Stoff ist sogar wichtig für den Körper, kann aber bei zu hohem Vorkommen zu Beschwerden führen.
Typische Symptome bei einer Histaminintoleranz sind Hautausschlag/-rötungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Um nicht zu viel Histamin aufzunehmen, solltest du bei der Ernährung einiges beachten. Der Histamingehalt ist nämlich nicht nur von Lebensmittel zu Lebensmittel unterschiedlich, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab. So ist zum Beispiel frischer weißer Fisch histaminarm. Wenn dieser Fisch aber nur zwei Stunden lang ungekühlt ist, enthält er Histamin. Wird er sogar einen Tag lang ungekühlt gelagert, ist er sehr histaminhaltig.
Die genauen Ursachen der Histaminintoleranz sind noch nicht abschließend erforscht. Da die Beschwerden sehr allgemein sind, müssen zunächst mögliche andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die ähnliche Symptome hervorrufen. Dazu zählen zum Beispiel Allergien, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie sowie Laktose- und Fruktoseintoleranz. Um die Beschwerden in den Griff zu bekommen, hilft vor allem eine bewusste Ernährung.
Was tun bei einer Histaminintoleranz? – Unsere Tipps:
- Keine Konserven oder Fertigprodukte essen
- Keine überreifen Lebensmittel essen
- Keinen Alkohol trinken
- Vor einer ärztlichen Behandlung immer auf die Histaminunverträglichkeit hinweisen, vor allem bei Operationen unter Narkose
- Immer das Notfallset dabei haben (wird vom Arzt verschrieben)
- Vor der Einnahme von Medikamenten mit dem Arzt sprechen
- Lebensmittel immer direkt aus dem Kühlschrank essen. Es gilt: Je frischer, desto besser!
- Viel Vitamin C und B6 zu dir nehmen
- Nahrungsergänzungsmittel für Histaminintoleranz verwenden
Histaminreiche und histaminarme Lebensmittel in der Übersicht
Nahrungsmittel, die bei einer Histaminintoleranz (meist) unverträglich sind:
- Konserven
- Käse (je länger gereift, desto mehr Histamin)
- Geräucherte/s Fleisch/Wurst
- Fisch, v.a. Fischkonserven
- Bohnen und Hülsenfrüchte
- Nüsse (Erfahre mehr zum Thema Brainfood)
- Sojaprodukte
- Sauerkraut
- Fertiggerichte (Erfahre mehr zum Thema ausgewogene Ernährung)
- Einige Obstsorten, wie Bananen, Birnen, Orangen, Erdbeeren, Ananas und Kiwi
- Alkohol
- Schwarzer Tee
- Schokolade und Kakao
- Essig
- Hefe
- Eiweiß
- Energy Drinks (Erfahre mehr zum Thema Zucker in Getränken)
Nahrungsmittel, die bei einer Histaminintoleranz (meist) verträglich sind:
- Junger Gouda, Frischkäse, Butterkäse, Mascarpone, Mozzarella, Ricotta
- Pasteurisierte Milch
- Frisches Fleisch (frisch, gekühlt, gefroren)
- Fangfrischer Fisch
- Frisches Obst: Melone, Heidelbeeren, Preiselbeeren, Litchi, Mango, Khaki, Rhabarber, Kirschen, Blaubeeren, Johannisbeeren, Aprikosen, Äpfel
- Frisches Gemüse: Grüner Salat, Kohlsorten, Rote Beete, Kürbis, Zwiebel, Radieschen, Rettich, Rapunzel, Paprika, Karotten, Brokkoli, Kartoffeln, Gurke, Lauch, Zucchini, Mais, Spargel, Knoblauch (Erfahre mehr zum Thema saisonales Obst und Gemüse)
- Getreide/Beilagen: Reis, Mais, Dinkel, Quinoa, Hafer, Hirse
- Teigwaren: Dinkel-, Mais-, Reisnudeln, hefefreies Roggenbrot, Mais-Reis-Knäckebrote, Reiswaffeln
- Milchersatz: Reis-, Hafer-, Kokosmilch
- Kräutertees
- Eigelb