HPV! Das klingt doch im ersten Moment wie ein toller Fußballclub. Doch leider stehen diese drei Buchstaben für ziemlich gemeine Keime, die sich jeder Mensch beim Sex einfangen kann. Die Erreger können Krebs und Hautkrankheiten auslösen. Um sich zu schützen, empfehlen Experten Mädchen schon lange, sich gegen HPV impfen lassen. Seit drei Jahren raten Fachleute nun auch Jungen dazu. Warum DU echt cool bist, wenn du dich piksen lässt, erfährst du hier.
Was ist HPV eigentlich?
Ausgesprochen bedeutet HPV Humane Papillom-Viren. Das sind Krankheitserreger, von denen es viele verschiedene Typen gibt, sie sind ziemlich weit verbreitet. Du überträgst HP-Viren hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr. Das kann schon beim ersten Mal passieren, wenn du mit jemandem schläfst. Die Keime gelangen schnell über die Schleimhaut in den Körper. Aber auch über die Haut suchen sie sich einen Weg. Deswegen besteht auch beim abwechselndem Streicheln im Genitalbereich die Gefahr, sich anzustecken.
Wie schlimm sind die Viren?
Zum Glück verläuft es in den allermeisten Fällen glimpflich, wenn sich jemand mit den HP-Viren ansteckt. Das kommt sogar häufig vor, aber der Körper steckt das super weg. Viele bemerken die Geschlechtskrankheit nicht einmal. Infizieren sich Mädchen mit bestimmte HP-Viren, können sie manchmal später an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Oder es entwickelt sich Anal- oder Mund-Rachen-Krebs. Jungen können durch HPV Peniskrebs bekommen, auch wenn das eher selten geschieht. Ebenso können wie bei den Mädchen Anal- oder Mund-Rachen-Krebs entstehen.
Hässlich, aber harmlos?
HP-Viren lösen nicht nur Krebs aus, sie sind oftmals der Grund für Warzen in Genital-und Analregion – bei Jungen und Mädchen. Als Junge hast du die Warzen meist am Penis, Hoden oder Enddarm. Sie sind zwar nicht gefährlich, sehen aber ziemlich hässlich aus. In sehr seltenen Fällen tun die ansteckenden Mini-Hautwucherungen sogar weh oder nässen. All das kann natürlich beim Sex stören.
Schützen Kondome?
Es ist sehr verantwortungsvoll, wenn du ein Kondom benutzt. Mit diesem Verhütungsmittel schützt du dich und andere vor vielen sexuell übertragbaren Krankheiten. Das gilt auch für HPV – aber leider nicht zu hundert Prozent. Die Viren sitzen teilweise auf Hautzonen, die das Kondom nicht abdeckt.
Warum sollte ich mich als Junge impfen lassen?
Der kleine Piks schützt dich und deine Sexpartner und -partnerinnen davor, dass sie später Krebs bekommen. Zugleich schützt du dich und andere vor Feigwarzen. Außerdem bist du für deine Altersgenossen ein tolles Vorbild, sich impfen zu lassen. Je mehr dir das nachmachen, umso weniger Chancen haben die Viren. Mit der Impfung zeigst du allen, dass du Verantwortung übernimmst. Jungen und Männer übertragen das Virus übrigens am häufigsten.
Wann ist das beste Alter für die Spritze?
Lass dich am besten zwischen deinem neunten und 14. Lebensjahr impfen. Dann wirst du zwei Mal geimpft, im Abstand von mindestens fünf Monaten. Wenn du dich erst nach deinem 15. Geburtstag dafür entscheidest, sind drei Spritzen nötig. Die solltest du dann möglichst bis zu deinem 17. Lebensjahr erhalten haben. Am besten lässt du dich vor deinem ersten Geschlechtsverkehr impfen. Denn viele Jugendliche stecken sich gleich beim ersten Mal an. Aber auch nach ersten sexuellen Kontakten lohnt sich die Impfung.
Was spritzt mir der Arzt eigentlich?
Der gängige Impfstoff schützt gegen 9 Typen von HP-Viren; zwei davon verursachen die Feigwarzen. Mögliche Nebenwirkungen am Tag der Impfung können ein an der Einstichstelle schmerzender Arm sein oder körperliche Beschwerden, wie bei einem grippalen Infekt. Diese Beschwerden gehen aber meist schnell vorüber.
Müssen meine Eltern die Impfung bezahlen?
Nein. Deine Krankenkasse die AOK Rheinland/Hamburg übernimmt die Kosten dafür bis zum 18. Lebensjahr.