Behalten oder spenden?

Frei sein, alten Ballast ablegen, sich wieder leichter fühlen, mit allem neu anfangen – es gibt viele Gründe, das Leben etwas minimalistischer zu gestalten. Wie Omi schon sagte: Weniger ist mehr. Doch Minimalismus ist viel mehr als ein Trend. Wie du anfängst, erfährst du hier.

Endlich ausmisten!

Ausmisten ist wahrscheinlich der Schritt, der jedem zuerst einfällt. Doch er kann durchaus schwieriger sein, als er klingt. Vor allem, wenn es nicht um ein oder zwei Sachen geht. Deswegen ist es hilfreich, sich einige Tricks abzuschauen. Die Aufräum-Expertin Marie Kondo rät zum Beispiel, sich von allen Dingen zu trennen, die nicht glücklich machen. Am besten beginnst du damit, deine Sachen nach Kategorien zu sortieren. Schal zu Schal, Kleid zu Kleid oder Bratpfanne zu Bratpfanne. Dabei kann vorrübergehend ein kleines Chaos entstehen, doch es lohnt sich. Nachdem du sortiert hast, kannst du jedes Stück nochmal in die Hand nehmen. Macht es dich glücklich? Verbindest du schöne Erinnerungen damit? Frage dich auch stets, ob du diesen Gegenstand wirklich benötigst. Wann hast du ihn zuletzt benutzt? Wenn du das nicht klar beantworten kannst, könnte es sein, dass du dich guten Gewissen trennen sollst. Wenn es dir also nichts bedeutet, sortiere es aus. Ist dir das etwas zu schnell? Dann schnapp dir einen Korb oder Karton und nutze ihn als Vielleicht-Stapel. Hier kannst du alles ablegen, von dem du dich noch nicht direkt trennen möchtest. Dinge, bei denen du dir noch unsicher bist. In den folgenden Wochen wird dir auffallen, dass du den Karton nicht anrührst, denn er ist mit Dingen gefüllt, die du eigentlich nicht (mehr) brauchst. Wenn du doch etwas herausholst, kannst du es natürlich wieder an seinen ursprünglichen Platz räumen. Die Größe deines Zimmers oder deiner Wohnung entspricht wahrscheinlich auch dem zwischenzeitlichen Chaos, das bei so einer Aktion entsteht. Vielleicht hilft es dir, zimmer- oder auch schubladenweise auszumisten. Kleine Schritte wie diese können dich enorm motivieren. 

Wohin mit all den Sachen?

Jetzt sitzt du wahrscheinlich zwischen lauter Kleiderkisten und Umzugskartons und fragst dich: Wohin damit? Eine berechtigte Frage. Sind unter dem Aussortierten vielleicht Gegenstände oder Kleidungsstücke, die einem Freund gefallen könnten? Verschenke sie! Bestimmt kannst du einigen eine Freude machen. Natürlich kannst du auch gebrauchte Gegenstände auf Online-Börsen anbieten und noch den ein oder anderen Euro verdienen. Vermutlich noch schöner ist aber die Idee, Aussortiertes zu spenden. In fast jeder Stadt findest du gemeinnützige Abnehmer, die deine Spenden teilweise sogar bei dir abholen können. Doch Achtung: Hier gibt es auch viele Betrüger, die deine Sachen aus finanzieller Motivation abholen möchten. Falls dir in deiner Stadt keine seriöse Einrichtung bekannt ist, hilft die Suchmaschine wohindamit.org. In Düsseldorf freut sich auch das TrebeCafé, ein gemeinnütziger Verein, der obdachlose Mädchen und junge Frauen unterstützt, über jede Form der Spende – ganz gleich, ob Kochtopf oder Pullover. Ganz ohne Geld tust du so etwas wirklich Gutes

Minimalistisch leben: Neues kaufen, Zero Waste und Co.

Wenn du dich erfolgreich alter Sachen entledigt hast, fühlst du dich wahrscheinlich schon viel befreiter. Doch der Schrank, der jetzt nicht mehr überquillt, verführt geradezu zum Shoppen. Also wieder auffüllen? Lieber nicht. Zu einem wirklich minimalistischen Lebensstil gehört natürlich mehr als ein weniger volles Zimmer. Es gilt auch, bewusst und achtsam mit sich und der Welt umzugehen. Zum Thema Nachhaltigkeit im Alltag haben wir für dich sogar einen eigenen Magazinbeitrag geschrieben. Hier erfährst du alles von Zero Waste bis Mülltrennung. Auch mit dem Thema saisonale Lebensmittel haben wir uns für dich schon auseinandergesetzt. Grundlegend ist natürlich, wie schon angedeutet, sich nach der Befreiung von Altem nicht wieder mit Neuem einzudecken. Wenn du etwas brauchst, dreh deinen Ansatz um: Kaufe nicht neu, sondern leihe dir lieber etwas aus oder schau nach Anzeigen anderer Menschen, die bereits ausgemistet haben. Bestimmt hat hier jemand eine Thermoskanne für dich übrig. Aller Anfang ist schwer … doch du schaffst das!

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