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Eigentlich sind es ja die Lehrer, die die Schüler vor gegenseitigen Mobbing-Angriffen schützen sollten. Aber: Mobbing durch Lehrer kommt auch vor. Dabei erlebt ein Schüler über einen längeren Zeitraum kritische, kränkende oder provokante Äußerungen durch einen Lehrer oder erfährt wiederholt Ignoranz, Benachteiligung und Fehlbewertung.

Das Fehlverhalten der Lehrkraft wirkt sich langfristig negativ auf die Gefühle und die Schulleistung des gemobbten Schülers aus. Die Angriffe von einer „Respektperson“ schüchtern den Schüler oder die Schülerin zusätzlich ein. Leistungsabfall, sozialer Rückzug, ein vermindertes Selbstbewusstsein oder der Wunsch nach einem Schulwechsel können die Folge sein.

Beispiele für Mobbing durch Lehrer

Wer selbst davon betroffen ist, erkennt Mobbing als solches häufig gar nicht. Hier sind ein paar Beispiele, die typisch sind für Mobbing durch Lehrer. Vielleicht hast du selbst schon einmal etwas davon erlebt oder in deiner Klasse beobachtet?

  • Bewusstes Bloßstellen eines Schülers oder einer Schülerin vor der Klasse, etwa an der Tafel
  • Beleidigungen, die sich auf die Persönlichkeit oder die schulischen Leistungen beziehen
  • Schüler lächerlich machen
  • Absichtliches Übersehen im Unterricht, etwa durch wiederholtes Ignorieren von Wortmeldungen
  • Überzogene Bestrafungen, die eventuell härter ausfallen als bei Mitschüler:innen
  • Anschreien des Schülers oder der Schülerin oder Gewaltandrohung

Warum mobben Lehrer Schüler?

Gründe für Mobbing können Stress und Überforderung, ein vermindertes Selbstwertgefühl oder die reine Lust an Machtmissbrauch sein. Vielleicht verbirgt sich hinter dem herabsetzenden Verhalten auch eine eigene, seelisch nicht verarbeitete Mobbingerfahrung. Aber: Warum auch immer ein Lehrer mobbt – es sollte nicht zu deinem Problem werden.

Dein Lehrer mobbt dich? Tipps, wie du reagieren kannst

Wer gemobbt wird, reagiert häufig mit Wut, Traurigkeit, Verzweiflung, Scham, Hilflosigkeit. Deshalb ist es eine gute Idee, sich bei einem vertrauenswürdigen Ansprechpartner Unterstützung zu holen. Das können deine Eltern, deine Klassenleitung, der Vertrauenslehrer oder der Schulpsychologe sein. Deine Eltern wiederum können das Thema mit Unterstützung der Klassenelternvertretung oder des Elternrats zunächst vertraulich mit dem betreffenden Lehrer besprechen. Manchmal fehlt Lehrenden auch Selbstreflexion und Empathie – und sie merken gar nicht, dass ihr Verhalten herabwürdigend ist. Hier ist die Grenze zum Mobbing fließend. Die nächste Stufe wäre die Schulleitung, und, sollte sie nicht reagieren, die Schulaufsichtsbehörde. Wichtig ist, dass du deine Erlebnisse schriftlich protokollierst, mit Datum und Uhrzeit, und am besten auch mit Zeugen. Was du nicht machen solltest: Audio- oder Videomitschnitte anzufertigen – das ist nicht erlaubt und kann dir richtig viel Ärger einbringen.

 

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Lehrer mobbt Schüler: Wann solltest du einen Anwalt einschalten?

Schülermobbing durch Lehrer kann gegen Gesetze und gegen das Beamtenrecht verstoßen. Denn Lehrer sind als Beamte der Neutralität und Fairness verpflichtet. Außerdem haben sie eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Schüler:innen. In ganz ernsten Fällen und wenn sich der Konflikt nicht durch Kommunikation und Mediation innerhalb der schulischen oder schulbehördlichen Gremien lösen lässt, können ein Schulwechsel oder ein auf Schulrecht spezialisierter Anwalt helfen. Aber auch hier gilt: Die Beweislast von Mobbingvorfällen liegt bei dir bzw. bei deinen Eltern, wenn du unter 18 Jahren bist.

Mobbing durch Lehrer ist an vielen deutschen Schulen noch ein Tabuthema. Das heißt aber nicht, dass es nicht passieren würde. Deshalb ist es so wichtig, offen darüber zu reden.