Eine gesunde Lebensweise hat nicht nur etwas mit Ernährung und Sport zu tun. Auch nachhaltig leben und handeln im Alltag ist wichtig, um die Umwelt zu schonen und damit unsere Gesundheit zu unterstützen.
Spätestens seit Fridays for Future groß wurde, hat es jede:r in den jüngeren Generationen auf dem Schirm: Die Klimakrise ist ein Ding – gegen das einerseits Politik & Wirtschaft aktiv werden müssen, gegen das wir uns andererseits alle durch einen nachhaltigen Lebensstil engagieren können. Nicht nur das Klima dankt. Nachhaltigkeit ist auch gut gegen Plastikmüll in der Umwelt, den Welthunger, das Artensterben, die Überfischung der Meere, die Abholzung der Wälder, Bodenerosion, Luftverschmutzung, Wasserknappheit – und gut für die Gesundheit.
Say whaaaat? Es ist wahrscheinlich nicht die erste Assoziation, die man hat, aber die Klimakrise wirkt sich auch auf die Gesundheit des Menschen aus. Wer sich fürs Klima engagiert, engagiert sich langfristig also auch für die eigene Gesundheit. Neugierig? Dann lies unbedingt weiter – unten im Artikel haben wir auch noch ziemlich coole Tipps für dich, wie du Nachhaltigkeit in deinen Alltag integrieren kannst.
So wirkt sich die Klimakrise auf die Gesundheit aus
Wenn wir weitermachen wie bisher, werden die direkten Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Gesundheit weiter zunehmen. Du merkst es jetzt vielleicht schon: Die Sommer sind immer heißer. Dadurch nehmen hitzebedingte Beschwerden deutlich zu: zum Beispiel Sonnenbrand, Sonnenstich, Ausschlag, Hitzekrämpfe bis hin zum Hitzschlag oder Hitzekollaps.
Das reicht dir noch nicht an gesundheitlichen Auswirkungen? Ok, hier noch drei weitere:
1. Das Risiko für Hautkrebs steigt!
Durch die Klimakrise steigt die Gefahr an Hautkrebs zu erkranken. Denn die Ozon-Schicht in der Atmosphäre, die uns vor der UV-Strahlung schützt, leidet unter dem ganzen CO2 in der Luft. Dadurch steigt die UV-Belastung – eine der Hauptursachen für Hautkrebs.
2. Die Klimakrise ist für einige Infektionskrankheiten verantwortlich!
Viele Infektionskrankheiten werden durch Tiere übertragen, zum Beispiel Mücken. Durch die steigenden Temperaturen haben sich nun auch einige tropische Stechmücken hierzulande angesiedelt und verbreiten Infektionskrankheiten wie das West-Nil-Virus (Grippe-ähnliche Symptome, wenig schwere Verläufe). Ärzt:innen rechnen damit, dass das in Zukunft häufiger passiert – möglicherweise auch mit schlimmeren Krankheiten.
Auch Zecken fühlen sich in wärmeren Temperaturen wohler und sind deshalb schon früher im Jahr unterwegs. Zecken übertragen die Frühsommer-Meningitis (FSME), eine gefährliche Gehirn-Entzündung. Für alle, die in Gegenden mit FSME wohnen oder reisen, empfiehlt sich übrigens schon jetzt eine Schutzimpfung.
3. Allergien nehmen zu!
Bad News für alle Pollenallergiker: Wärmere Temperaturen sorgen dafür, dass viele Pflanzen länger blühen und mehr allergene Pflanzenarten (z.B. Beifuß-Ambrosia) heimisch werden. Durch die erhöhte CO2-Konzentration in der Luft werden außerdem größere Mengen von Pollen gebildet.
Wie werde ich selbst aktiv? Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag
Du willst selbst aktiv werden? Sehr gut! Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig und lassen sich unterschiedlich gut umsetzen. Es gibt jedoch einige einfache Tipps für ein umweltbewusstes Leben im Alltag, die (fast) jede:r berücksichtigen kann.
Nachhaltig leben: Tipps für deinen Alltag
Essen mitnehmen
Gerade die kleinen Schritte sind entscheidend und je mehr Menschen mitmachen, desto besser. Also fang doch auch heute an, einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zu leisten. Benutze beispielsweise wiederverwendbare Trinkflaschen und Boxen, statt alles aus Plastikflaschen zu trinken oder in Folie einzupacken.
Damit kannst du viel Plastik und Verpackungsmüll einsparen. Und keine Sorge, deine Brotboxen darfst du dann auch gerne in die Spülmaschine stellen: Das ist nämlich effizienter als alles mit der Hand zu spülen und verbraucht weniger Wasser.
Essen einkaufen
Doch vor dem Essen kommt der Einkauf. Wenn du selbst dafür verantwortlich bist, hab ein Auge darauf, am besten regional einzukaufen. Das heißt: 1. Geschäfte in deiner Umgebung nutzen, die gut mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. 2. Lebensmittel auswählen, die regional angebaut wurden. Dafür fallen dann keine langen Transportwege an, die die Umwelt zusätzlich belasten können.
Weil man im Alltag aber selten zu einem Bauernhof kommt, einfach mal im Supermarkt genauer hinschauen: Dort gibt es auch oft regionale & saisonale Produkte in den Regalen.
Prinzipiell ist eine vegetarische Ernährungsweise übrigens besser für die Umwelt, weil gerade für tierische Produkte viele Ressourcen draufgehen. Schonmal pflanzliche Alternativen probiert?
DIY in der Küche: Selbst anbauen
Ein bisschen mehr Aufwand, aber ungleich mehr Spaß bringt es, wenn du auf der Fensterbank oder dem Balkon gärtnerisch aktiv wirst. Viele Gemüse- und Kräutersorten lassen sich ohne Probleme selber ziehen. Auch wenn du keinen grünen Daumen haben solltest: Gurken, Zucchini, Karotten, Tomaten, Petersilie und Basilikum wachsen ohne Gärtnerausbildung vor sich hin. Und über regional oder bio musst du dir dann auch keine Gedanken mehr machen.
Leitungswasser vs. Wasser kaufen
Unser Tipp: Trink am besten Leitungswasser. Die Wasserqualität bei uns ist so gut, dass sie oftmals sogar die von Mineralwasser übertrifft. Wusstest du, dass auch beim Transport der Wasserflaschen unnötige Emissionen verursacht werden? Wenn dir stilles Wasser zu fad ist und du es lieber spritzig magst: Mit einem Wassersprudler kein Problem.
Umweltbewusst leben: Zuhause und unterwegs
Be Prepared
Ein Tipp, der absolut Gold wert ist: Hab immer einen kleinen Stoffbeutel dabei. Viele lassen sich ganz klein zusammenfalten und nehmen in Handtasche oder Hipbag keinen Platz weg. So bist du immer vorbereitet, wenn es spontan mal in den Supermarkt oder zum Shoppen geht. Und ganz wichtig: Wann immer möglich nur in Mehrwegverpackungen kaufen.
Wenn der Einkauf eh geplant ist, solltest du von vorneherein Rucksack oder Beutel mitnehmen: So vermeidest du, dass sich schnell einige Plastiktüten ansammeln. Das kann man einfach vermeiden. Es ist außerdem unnötig, jedes Stück Gemüse oder Obst in eine dünne Plastiktüte zu packen. Nutz stattdessen lieber wiederverwendbare Netze (viele Supermärkte haben die mittlerweile im Sortiment!) oder leg die Waren einfach in deinen Einkaufskorb – zuhause kannst du Obst und Gemüse vor dem Verzehr ja gründlich waschen.
Weniger Müll produzieren
Apropos wiederverwendbar: Um Ressourcen zu schonen, solltest du generell darauf achten weniger wegzuwerfen. Das klappt in verschiedenen Bereichen ziemlich gut. Zum Beispiel kannst du Dinge, die du nur selten oder sogar nur einmal benötigst, leihen, anstatt sie zu kaufen und dann rumliegen zu lassen. So werden Rohstoffe und Energie eingespart.
Kleidung eine zweite Chance geben
Auch Second-Hand Mode ist wieder voll im Trend und lohnt sich oft mehr als ein billiges T-Shirt von einem großen Modelabel. So schenkst du der Kleidung ein zweites Leben und die Herstellung hat sich sozusagen doppelt gelohnt. Oder du machst dir die neuen Klamotten gleich selbst: Die Jeans hat einen Riss am Knie? Mach ‘ne Shorts draus. Auf TikTok und Insta gibt es zahlreiche Tutorials mit guten Ideen, um alten Kleidungsstücken wieder neues Leben einzuhauchen. Und wenn du mal auf den DIY-Geschmack gekommen bist: Auch Möbel lassen sich selber zimmern. Aus alten Paletten zum Beispiel. Anleitungen für Tische, Regale bis hin zum Sofa findest du auf jeder Baumarkt-Website und am Ende sieht dein Zimmer dank der neuen Einrichtungsgegenstände aus wie ein stylisches Start up-Loft.
Nachhaltig Urlaub machen
Na klar, nach den langen Einschränkungen aufgrund der Pandemie treibt es dich jetzt raus. Je weiter desto besser. Verständlich. Amerika oder Australien wären schon cool. Aber nicht fürs Klima, das überhitzt dadurch nämlich nur noch weiter. Also besser umweltverträglich reisen. Das geht nicht mit Auto und Flugzeug. Das Campen mit den Kumpels ist überall super, egal ob am Badeweiher oder 1.000 Kilometer weiter. Reist mit dem Fahrrad von Stadt zu Stadt oder nehmt die Bahn. Nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Mehr Tipps zum nachhaltigen Reisen gibt’s hier.
Müll trennen
Es gibt immer noch genug, das täglich weggeschmissen wird. Nachhaltig leben bedeutet daher auch: Müll trennen! Dabei sollte man auf die richtige Entsorgung von Altglas und Altpapier achten. Denn beides kann fast vollständig wiederverwertet werden. So wird Energie und Wasser gespart und das Klima deutlich entlastet.
Ein kleiner Schritt für dich…
…ein großer fürs Klima! Wenn wir alle solche kleinen Tricks und Kniffe in unseren Alltag integrieren, macht das schon einen Unterschied. Wichtig: Eine nachhaltige Ernährung und der bewusste Umgang mit Energie und Rohstoffen sind dabei besonders wichtig. Auch wenn umweltbewusstes Leben im Alltag manchmal gar nicht so einfach ist, lohnt es sich dennoch, sich darum zu bemühen und somit im Endeffekt auch die eigene Gesundheit zu unterstützen.