Du interessierst dich für natürliche Produkte – auch bei deiner Kosmetik? Damit kannst du einen echten Impuls für Nachhaltigkeit setzen. Was du über Naturkosmetik wissen musst.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten verzichtet die Naturkosmetik auf chemische, künstliche Stoffe. Paraffine, Erdölprodukte, Silikone, PEG, synthetische Duft- und Farbstoffe, synthetische Lichtschutzfilter: Sie müssen alle draußen bleiben! Erlaubt ist nur, was in den Naturkreislauf zurückgeführt werden kann. Das belastet nicht die Umwelt mit unnötigem Müll oder Mikroplastik und schont die Gewässer.
Wo Natur draufsteht ist nicht immer Natur drin
Das Pflanzenfoto auf der Verpackung deiner Gesichtscreme sagt leider nichts aus. Da die Zahl der Menschen zunimmt, die auf Konservierungsstoffe und Mikroplastik in ihrer Kosmetik verzichten wollen, arbeitet mancher Hersteller mit derartigen Verkaufstricks. „Naturkosmetik“ ist kein geschützter Begriff. Wenn du also ganz sicher gehen willst: Nur echte, verlässliche Siegel – etwa die von BDIH, Cosmebio oder Ecocert (COSMOS Organic) oder auch von NATRUE garantieren dir Natur pur. Bei NATRUE kommen die Rohstoffe zu 95 Prozent sogar aus kontrolliert biologischem Anbau, beim BDIH „so weit wie möglich“.
Wer zusätzlich Wert auf fairen Handel oder auf vegane Kosmetik legt, sollte auf spezielle Siegel achten: Das Vegan-Label der Vegan Society zum Beispiel kennzeichnet den kompletten Verzicht auf tierische Inhaltsstoffe, das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Waren aus fairem Handel. Das gilt zum Beispiel auch für faire Mode. Übrigens: Tierversuche für Kosmetik sind generall in der EU verboten – und das schon seit März 2013 (mehr Infos dazu von der Verbraucherzentrale).
Es gibt immer eine Alternative
Ob Körperlotion, Feuchtigkeitscreme, Make-Up oder Shampoo: Die Produktpalette ist bei der echten Naturkosmetik inzwischen ganz schön gewachsen. Zu jedem Tiegel, zu jeder Tube gibt es eine natürliche Alternative. Doch funktionieren die grünen Kollegen genauso gut wie die von der chemischen Abteilung? Können die alternativen Kosmetika auch bei bestimmten Haar- und Hautproblemen mithalten?
Natur sei Dank: Die natürlichen Varianten arbeiten mit Pflanzenölen und Wachsen wie Jojobaöl, Bienenwachs oder Sheabutter ähnlich effektiv. Sie enthalten Aloe Vera oder Substanzen aus Olivenöl statt synthetischer Feuchthalter. Peelings wiederum mit Heilerde oder Jojobakernen schaffen es genauso gut bei unreiner Haut, die Talgbildung zu regulieren. Ein bisschen Geduld musst du zwar aufbringen, bis die Haut wieder im Gleichgewicht ist, aber die Natur kann es mit den konventionellen Produkten durchaus aufnehmen.
Mehr Tipps für reine Haut haben wir übrigens hier für dich gesammelt.
Schaumlos glücklich
Von einigen liebgewordenen Gewohnheiten solltest du dich allerdings verabschieden: Natur-Duschgels oder auch Shampoos schäumen wenig, da sie auf pflanzliche Tenside setzen – die stammen aus nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel der Zuckerrübe. Naturdeos wiederum können dir keinen Wohlfühlduft über 48 Stunden garantieren! Sie kommen dafür ohne Aluminiumsalze oder Treibgase aus. Ihre Pflanzenextrakte aus Salbei oder Melisse hemmen zwar den fiesen Schweißgeruch, aber sie verengen nicht die Schweißdrüsen. Für Starkschwitzer bleibt da nur eins: öfter waschen!
Übrigens: Auch die Schminkroutine ändert sich. Wenn Polymere in Wimperntusche und Lippenstift fehlen, lassen sich diese beim Abschminken leichter entfernen – sie sind nicht mehr wasserfest.
Und was ist mit Allergien?
Das Problem der Allergien taucht bei herkömmlichen und bei natürlichen Kosmetika gleichermaßen auf. Cremes oder Lotions, die für deine Haut ungeeignet sind, kann es aus beiden Produkt-Welten geben. Grundsätzlich muss jedes Produkt immer dem Hauttyp und Hautzustand angepasst sein. Naturprodukte arbeiten häufiger mit Alkohol und ätherische Ölen, die als Duft- und Konservierungsmittel funktionieren. Das kann manchmal die Haut reizen oder eben zu allergischen Hautreaktionen führen. Und nachdem einige naturkosmetische Präparate neuerdings auch auf Propolis, das Kittharz der Bienen, setzen, nehmen entsprechende Allergien auch bei Nicht-Imkern zu. Wer Asthma hat oder allergisch auf Bienen- und Wespenstiche reagiert, sollte solche Produkte meiden.
Naturkosmetik? Unser Fazit!
Es gibt viele gute Gründe, sich auch im Badezimmer mit nachhaltigen Alternativen zu beschäftigen. Oft können die Produkte genau so viel wie die klassischen – sind aber trotzdem manchmal ein bisschen anders in der Handhabe.
Wenn du dich langsam rantasten willst, haben wir eine klasse Idee für dich: Wie wäre es mit einem DIY Deo? Super easy, schnell gemacht und mit deinen Lieblingsdüften. Die Anleitung haben wir dir auf unserem Instagram-Kanal zusammengefasst – probier’s aus!