Eifersucht ist ein Gefühl, das die meisten Menschen kennen. Wer eifersüchtig ist, empfindet Verlustangst, weil er eine wichtige Beziehung bedroht sieht. Das kann eine Partnerschaft sein, aber zum Beispiel auch die Beziehung zu Freunden oder Geschwistern.
Eifersucht äußert sich ganz unterschiedlich – in Wut, Verzweiflung, Enttäuschung oder auch einem Gefühl der Hilflosigkeit. Dabei sind viele Emotionen beteiligt, die jeder Mensch anders verarbeitet. Ein wenig Eifersucht ist in den meisten Beziehungen ganz normal. Schließlich liebt man den anderen, möchte von ihm geschätzt werden und ihn in manchen Lebensbereichen nicht mit anderen teilen. Doch manchmal wird die Eifersucht so stark, dass sie Beziehungen belasten oder sogar zerstören kann. Problematisch wird Eifersucht, wenn man dem Partner völlig misstraut, ihm Vorwürfe macht, wenn er etwas alleine unternimmt, oder ihm hinterherspioniert und beispielsweise heimlich die WhatsApp-Nachrichten liest.
Ein häufiger Grund für Eifersucht sind die Selbstzweifel der eifersüchtigen Person. Sie kann die eigenen Stärken selbst nicht richtig erkennen und ist sich dadurch unsicher, ob der Partner sie wirklich wertschätzt. Eifersucht kann allerdings auch durch einen früheren Verlust oder Vertrauensbruch verursacht werden. Beispiele dafür sind das Fremdgehen eines Partners oder das Gefühl der Benachteiligung gegenüber Geschwistern. Eifersüchtige Menschen empfinden Liebe und Zuverlässigkeit nicht als Konstante, sondern suchen ständig nach der Bestätigung anderer.
Eifersucht bekämpfen: So klappt’s
Wer merkt, dass er (grundlos) eifersüchtig ist und es deshalb häufig zum Streit mit dem Partner kommt, sollte seine Gefühle nicht für sich behalten oder sie einfach hinnehmen. Folgende Strategien können helfen, mit dem Gefühl der Eifersucht besser umzugehen:
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Darüber sprechen
Damit es nicht zu Unverständnis und genervten Reaktionen des Partners kommt, sollte man seine Gefühle und Befürchtungen offen ansprechen. Dadurch kann der Partner gegebenenfalls mit den eifersüchtigen Reaktionen besser umgehen oder dem anderen die Angst ein Stück weit nehmen.
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Selbstwertgefühl steigern
Selbstzweifel äußern sich beispielsweise darin, dass man denkt, nicht gut, intelligent, hübsch, liebenswert oder interessant genug zu sein. Ein geringes Selbstwertgefühl führt schnell zu der Befürchtung, der Partner könnte eine andere Person finden, die diese Kriterien besser erfüllt. Daher ist es wichtig, das eigene Selbstwertgefühl zu steigern.
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Freiräume geben
Eifersüchtige Menschen tendieren dazu, den Partner komplett an sich binden zu wollen und ihm gewisse Freiräume zu nehmen. Das schafft jedoch keine Nähe, sondern führt in den meisten Fällen dazu, dass sich der Partner in der Beziehung unwohl fühlt. Deshalb sollte man dem anderen seinen Freiraum lassen und nicht hinter jedem Treffen mit einem Freund oder den Kollegen eine heimliche Affäre vermuten. Genauso wichtig, wie dem anderen Freiräume zu geben, ist es, sich selbst welche zu nehmen und regelmäßig etwas alleine zu unternehmen. Wer eigene Interessen und Hobbies verfolgt, dem fällt es leichter, den eigenen Selbstwert durch persönliche Erfolge zu steigern und nicht sein ganzes Leben auf eine andere Person zu projizieren beziehungsweise sich von deren Anerkennung abhängig zu machen.
Eifersucht und Neid: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Nicht nur Eifersucht geht häufig mit Selbstzweifeln einher und kann eine Beziehung belasten. Ähnliches gilt auch für Neid. Eifersucht beschreibt die Angst davor, die Liebe oder Zuwendung eines anderen zu verlieren oder teilen zu müssen. Wer neidisch auf eine andere Person ist, gönnt dieser einen bestimmten Besitz oder Erfolg nicht beziehungsweise möchte ihn selbst haben.
Neid kann sich auf die verschiedensten Lebensbereiche beziehen: Aussehen, Besitz, Status, Job, Sport, Selbstbewusstsein, Gesundheit, Beziehungen. Negativer Neid äußert sich darin, dass man das, was man selbst nicht hat, auch keinem anderen gönnt. Neid kann aber in einem bestimmten Maß auch positiv sein. Er kann den Ehrgeiz wecken, das zu erreichen, was andere erreicht haben, beispielsweise gute Noten durch eine effektive Lernmethode.
Sowohl im „realen“ Leben, als auch in den Sozialen Medien lassen wir uns häufig durch Vergleiche mit anderen beeinflussen. Dieses ständige Messen kann gefährlich sein, denn es ist ganz normal, dass wir in vielen Lebensbereichen Menschen finden, die etwas besser können als wir. Wichtig für den eigenen Erfolg ist es, anderen etwas gönnen zu können. Denn das Unglück oder der Misserfolg anderer macht nicht glücklich und ändert langfristig nichts daran, wenn man mit sich selbst unzufrieden ist. Um Neid und Missgunst in den Griff zu bekommen, kann es daher helfen, Vergleiche mit anderen nicht als eigenen Misserfolg zu werten, sondern zu lernen, die eigenen Stärken und Schwächen durch ein gutes Selbstbewusstsein besser einschätzen zu können und sich darauf zu konzentrieren, eigene, realistische Ziele zu erreichen. Wie dir das gelingt, erfährst du in unseren 10 Tipps für mehr Selbstbewusstsein.