Neujahrsvorsätze – fast jeder hat sie, aber viele scheitern daran. Wir sagen dir, warum das so ist, und geben Tipps, wie du es schaffst, deine Neujahrsvorsätze durchzuziehen.
Mehr Sport treiben, das Gewicht verändern, Stress vermeiden, mehr sparen, die Ernährung umstellen oder mehr verreisen – das sind die beliebtesten Neujahrsvorsätze der Deutschen. Die Tradition der guten Vorsätze ist übrigens schon ganz alt: Sie geht auf die Antike zurück, die Zeit der Römer und Griechen. Damals feierten die Menschen Janus, den Gott, der für Anfang und Ende steht. Nach ihm ist der Januar benannt. Er hat zwei Gesichter: Eines ist der Vergangenheit, eines der Zukunft zugewandt. Ähnlich wie bei uns, wenn wir in der Silvesternacht auf das letzte Jahr zurückschauen, während wir schon auf die Zukunft prosten und Neujahrsvorsätze fassen. Wir reden mit Freunden und Familie über das, was wir erlebt haben und was uns im neuen Jahr erwartet – dieses Reflektieren triggert den inneren Wunsch nach Veränderung.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Und deshalb kann es sein, dass du schon Mitte, Ende Januar mit dir und deinen Vorsätzen struggelst. Mach dir nichts draus, damit bist du nicht allein. Rund ein Viertel aller Deutschen hält sich maximal einen Monat an die neuen, selbst auferlegten Lebensregeln.
Es sind die Gewohnheiten, die uns so schwer zu schaffen machen. Eigentlich sind sie ganz nützlich, weil so viele alltäglichen Handlungen vom Bewusstsein ins Unterbewusstsein übergehen. Dieser Automatismus sorgt dafür, dass im Hirn wieder Platz für Neues ist. Das ist aber auch gleichzeitig der Nachteil, denn schlechte Gewohnheiten müssen wir umgekehrt wieder tief aus unserem Unterbewusstsein hervorholen. Wir müssen uns in diesen Augenblicken den reflexartigen Griff zu Chips, Süßigkeiten, Smartphone oder Alkohol ganz bewusst verkneifen.
Gute Vorsätze zum Scheitern verurteilt? Das muss nicht sein
Je akuter das Neujahrsvorsatz-Thema für dich ist, desto mehr inneren Druck baust du auf. Das kann innerhalb kürzester Zeit dazu führen, dass du den guten Vorsatz sofort wieder fallen lässt – weil das Erreichen des Ziels unrealistisch scheint. Hier hilft es, das Ziel von vornherein kleiner zu fassen oder in Meilensteine aufzuteilen. So fühlst du dich nicht von einer vermeintlich unlösbaren Aufgabe komplett überfordert und entmutigt.
Die Forschung hat gezeigt: Im Durchschnitt brauchen wir mindestens sechs Anläufe, um einen Vorsatz durchzubringen. Wenn du beim ersten Mal scheiterst, solltest du noch nicht aufgeben.
Wenn du folgende Dinge beachtest, stehen die Chancen ganz gut für eine absolut neue Gewohnheit – auch noch nach Januar.
8 Tipps, mit denen deine Neujahrsvorsätze wahr werden
- Du isst zu gerne Junkfood, fühlst dich aber schlecht danach? Mach dir selbst klar, warum gesünderes Essen besser für dich ist. Gönn dir trotzdem ganz bewusst mal einen Cheat Day. So lautet dein Vorhaben „viel weniger“ statt „nie wieder“. Das fällt dir vielleicht leichter.
- DU musst die Veränderung wollen – sonst niemand. Nicht deine Eltern, nicht deine Freunde oder sonst irgendwer. Die Motivation sollte nur aus dir kommen.
- Formuliere dein Ziel ganz konkret. Und beschreibe es positiv. Wer abnehmen möchte, fährt besser mit „Ich esse künftig mehr Obst“ als mit „Ich esse nichts Süßes mehr“.
- Backe kleine Brötchen. Je größer dein Ziel, desto höher das Risiko zu scheitern. Bist du eher Sportschwänzer, solltest du dir den Marathon nicht für den Februar vornehmen. Starte mit kurzen Laufeinheiten und steigere dich dann stetig. Noch ein Tipp: Hast du mal ein Training ausgelassen, sei nicht zu streng mit dir. Sei stolz auf das, was du schon erreicht hast.
- Mach dir klar, in welchen Situationen du dich anders verhalten möchtest. Wenn-Dann-Verknüpfungen sind wie eine Art Vorprogrammierung des Gehirns. Wenn die Situation eintritt, wird das Verhalten aktiviert, was du dir vorher im Kopf ausgemalt hast. Zum Beispiel: Wenn du nach Hause kommst, ziehst du dir die Sportschuhe an und gehst joggen.
- Jede Routine hat einen Auslöser, den es zu vermeiden oder zu ersetzen gilt. Möchtest du weniger naschen, kaufe keine oder weniger Süßigkeiten (und werde vor Silvester deinen Vorrat los).
- Gönn dir! Wenn du zum Beispiel schon geschafft hast, abzunehmen, darfst du auch mal eine Kugel Nicecream verdrücken. Das motiviert.
- Sei kein Alleinkämpfer. Erzähle deinen Freunden von deinem Vorhaben. Sie können dich an deine Ziele erinnern und dich unterstützen. Außerdem kannst du dich auch Selbsthilfegruppen anschließen oder deinen Hausarzt um Rat bitten, wenn du ein größeres Problem aktiv angehen möchtest.
Du möchtest etwas verändern? Warte nicht bis Neujahr
Wenn du in dich gehst und feststellst, dass du immer wieder an dieselben Grenzen stößt oder mit etwas extrem unglücklich bist: Fass dir ein Herz und versuche, das Problem zeitnah anzugehen. Gute Vorsätze zahlen sich in jedem Monat des Jahres aus, nicht nur im Januar.