Haaa-ha-hatschi! Häufiges Niesen, eine laufende Nase, Juckreiz und in Nase und Augen kribbelt es: Das sind typische Symptome für Heuschnupfen.
Mit Hasel und Erle im Januar, Februar und März beginnt für viele Menschen die neue Heuschnupfen-Saison. Diese Zeit kann ziemlich anstrengend und unangenehm sein.
Während sich die nicht-allergischen Freunde wieder draußen an der frischen Luft vergnügen, sitzen „Heuschnupfler“ bei schönem Wetter zuhause und quälen sich mit den lästigen Symptomen. Doch es gibt Hoffnung: Unsere Tipps schaffen Abhilfe, damit ihr für den Frühling gut gewappnet seid.
8 Tipps gegen Heuschnupfen
1. Ab zum Doc
Zunächst solltet ihr herausfinden, ob ihr tatsächlich an Heuschnupfen leidet oder ob eventuell eine andere Erkrankung, wie zum Beispiel eine Erkältung, dahinter stecken könnte. Wenn es Heuschnupfen ist, ist es ganz wichtig herauszufinden, gegen welche Pollenart ihr allergisch seid. Ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Allergologe“ kann das mit Hilfe eurer Symptombeschreibung und verschiedener Allergietests herausfinden. Allergologen sind meist Hautärzte, Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Ärzte, Lungenfachärzte, Internisten oder Kinderärzte mit Zusatzausbildung.
2. App geht’s mit dem Pollenflug-Kalender
Wenn feststeht, welche Pollen bei euch Heuschnupfen und Allergien auslösen, könnt ihr einen Pollenflug-Kalender benutzen. Der Kalender hilft euch festzustellen, wann und wo Pollenflug und Belastung für euch besonders stark sind. Mittlerweile bieten verschiedene Anbieter Pollenflug-Kalender als App für das Smartphone an. Eine App ist besonders hilfreich, da ihr dort individuell eintragen könnt, auf welche Pollen ihr reagiert und wo ihr euch gerade befindet. Die App spuckt dann nur die für euch relevanten Informationen aus. Außerdem kann sie euch bei einer bestimmten Pollen-Belastung rechtzeitig warnen.
3. Bei Pollenalarm – sauber bleiben
Lasst die Fenster tagsüber möglichst geschlossen. Auf dem Land empfiehlt es sich, abends zu lüften, in der Stadt besser morgens. Auf dem Land ist die Pollenstaubkonzentration morgens besonders hoch, in der Stadt ist es anders herum. Ein Pollengitter vor dem Fenster kann zusätzlich helfen, damit die Pollen nicht in die Wohnung gelangen. Um die Wohnung möglichst pollenfrei zu halten, sollte häufig gestaubsaugt bzw. die Böden gewischt werden. Diese Aufgaben solltet ihr tatsächlich am besten nicht selbst durchführen, da die Pollen dabei besonders stark aufgewirbelt werden. Entfernt Pollenfänger, wie etwa Teppiche, in der Pollensaison aus eurem Zimmer. Nehmt eure getragenen Klamotten nicht mit ins Schlafzimmer. Sie sind voll von Pollen. Gönnt euch abends eine angenehme Dusche, um die Pollen von Haut und Haar zu entfernen.
Pro-Tipp: Hängt ein nasses Handtuch in euer Zimmer. Die Pollen bleiben darin hängen.
4. Sonnenbrille schützt bei Heuschnupfen
Pollen kommen durch Brillenglas nicht hindurch. Allergiker sollten deshalb im Freien eine Sonnenbrille tragen. Leute mit Kontaktlinsen sollten in der Heuschnupfen-Zeit lieber zur Brille wechseln, um die juckenden und gereizten Augen zu schonen. Augen-Makeup und alle reizenden Schadstoffe wie Abgase, Chlor im Schwimmbad oder Zigarettenrauch sollten bestenfalls gemieden werden.
5. Nicht Rauchen
Apropos, Rauchen: Der Heuschnupfen kann durch das Rauchen noch verschlimmert werden. Der Rauch belastet die ohnehin schon stark strapazierten Schleimhäute. Be smart, don’t start.
6. Bye Bye Pollen – Urlaub vom Heuschnupfen
Wer kann, sollte zu seiner Pollenflugzeit am besten in Gegenden reisen, in denen die betreffenden Pflanzen noch nicht, nicht mehr oder gar nicht blühen. Generelle Pollenarmut herrscht oberhalb von 2.000 Metern, in Küstenbereichen oder auf Inseln.
7. Kleine Helfer – große Wirkung
In der Apotheke gibt es freiverkäufliche Medikamente, die die Symptome des Heuschnupfens lindern können. Mit einer Nasendusche etwa, lassen sich die Pollen mit Salzwasser aus der Nasenschleimhaut spülen. Es gibt auch homöopathische Mittel oder so genannte Globuli. Ob euch das hilft, müsst ihr testen. Wendet euch unbedingt an euren Arzt, wenn die Beschwerden zu stark sind. Er kann euch stärkere Medikamente verschreiben. Unbehandelter Heuschnupfen kann asthmatische Beschwerden hervorrufen.
8. Heuschnupfen-Therapie: Hyposensibilisierung
Lasst euch unbedingt von eurem Doc zum Thema Hyposensibilisierung beraten.
Diese Form der Heuschnupfen-Therapie kann die Symptome der Pollenallergie bei einem Großteil der Behandelten stark abschwächen, sodass entweder gar keine antiallergischen Medikamente mehr benötigt werden oder aber zumindest deutlich seltener. Gerade in jungen Jahren ist eine Hyposensibilisierung erfolgsversprechend.
Was genau passiert denn da?
Es wird die Überempfindlichkeit gegen die Allergene herabgesetzt. Dazu bekommt der Patient immer stärkere Dosen des Allergieauslösers über einen Zeitraum hinweg verabreicht. Das Immunsystem gewöhnt sich an den Stoff. In der Folge schwächen die Reaktionen ab oder verschwinden ganz. In vielen Fällen kann eine Hyposensibilisierung bei Pollenallergikern auch den sogenannten Etagenwechsel, also die Entwicklung eines allergischen Asthmas, verhindern. Ausführliche Infos zum Thema findet ihr hier.
Mit der Heuschnupfen-Desensibilisierung beginnt man einige Monate vor der eigentlichen Saison und daher meistens bereits im Herbst. Insgesamt beträgt die Dauer dieser Heuschnupfen-Therapie mindestens drei Jahre.