Wenn du Schüler oder Student bist, musst du dich wahrscheinlich früher oder später um ein vorgeschriebenes Pflichtpraktikum kümmern. Doch um einen Einblick in das Berufsleben beziehungsweise einen bestimmten Beruf zu bekommen, sind auch freiwillige Praktika beliebt. Hier erfährst du, warum du dir jetzt ein Praktikum suchen solltest und was du in Bezug auf Gehalt, Steuern und Versicherungen beachten musst.
Steuern und Versicherungen im Praktikum
Für freiwillige Praktika gilt der Mindestlohn von aktuell 8,84 € pro Stunde. Dabei wird man steuerpflichtig und muss Sozialversicherungsbeiträge, also Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung bezahlen. Der Arbeitgeber meldet dich dafür beim Finanzamt mit deiner Steueridentifikationsnummer an. Die Krankenversicherung kannst du selbstverständlich selbst wählen, wenn du nicht ohnehin schon selbst versichert bist. Für vorgeschriebene Praktika während der Ausbildung in Schule oder Studium gilt der Mindestlohn nicht. Diese Praktika müssen theoretisch überhaupt nicht bezahlt werden. Außerdem werden hierbei auch keine Sozialversicherungsbeiträge fällig. Der Krankenversicherungsschutz besteht in dieser Zeit weiterhin über die Familienversicherung oder deinen Studententarif. Eine Ausnahme stellt ein Vorpraktikum dar, das zwar als Voraussetzung für einen Studienplatz vorgeschrieben ist, aber absolviert wird, während du nicht immatrikuliert bist. In diesem Fall gelten die gleichen Regeln wie bei einem freiwilligen Praktikum.
Wenn das Praktikum unbezahlt ist, werden allerdings nur die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung fällig, die dann vom Arbeitgeber gezahlt werden. Die Option sich von diesen Beiträgen wie bei einem Minijob befreien zu lassen, gibt es nicht. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung musst du in diesem Fall hingegen nur bezahlen, wenn ein Versicherungsschutz nicht bereits über die Familienversicherung besteht oder du über 425 Euro verdienst. Wenn du ein Praktikum im Ausland absolvieren möchtest, solltest du dich bei deiner Krankenversicherung nach dem passenden Versicherungsschutz erkundigen.
Die Bewerbung: So findest du deinen Praktikumsplatz
Egal ob für ein Schülerpraktikum, als Orientierung nach dem Schulabschluss oder während des Studiums – auf ein Praktikum sollte man sich immer so früh wie möglich bewerben, um einen der meist sehr begehrten Praktikumsplätze zu erhalten. Wenn man genaue Vorstellungen von der Branche hat oder sogar das Praktikum bei einem bestimmten Unternehmen absolvieren möchte, sollte man sich unbedingt frühzeitig auf der Homepage oder telefonisch erkundigen, ob Praktikumsstellen ausgeschrieben sind und welche Fristen eventuell eingehalten werden müssen.
So erfährt man auch, welche Bewerbungsunterlagen, wie zum Beispiel das Bewerbungsschreiben oder der Lebenslauf, für die Bewerbung gefordert werden. Doch auch, wenn du noch keine genaue Vorstellung von deinem Traumberuf hast, lohnt es sich auf jeden Fall, dich um ein (freiwilliges) Praktikum zu bemühen.
Freie Stellen findest du online zum Beispiel auf den Webseiten von Unternehmen oder auch über Jobportale wie indeed und stepstone. Außerdem gibt es auch Portale, die sich auf die Praktikumssuche spezialisiert haben. Dazu zählen zum Beispiel praktikumsstellen.de, azubiyo.de oder absolventa.de.
3 Gründe, warum du dir jetzt ein richtig cooles Praktikum suchen solltest
Du siehst, ob dir der Beruf gefällt
Das Beste an einem Praktikum ist die Möglichkeit, einen Einblick in einen bestimmten Beruf zu bekommen. So findest du heraus, ob du gerne langfristig in diesem Beruf arbeiten möchtest, oder die Tätigkeit doch ganz anders ist als du es dir vorgestellt hast. Mehr zum Thema Berufswahl findest du mit dem Jobkompass.
Du lernst mit anderen zusammenzuarbeiten und die nötigen Soft Skills
In einem Betrieb zu arbeiten ist noch mal eine ganz andere Erfahrung als Teamarbeit in der Schule. Du hast mit vielen neuen Menschen zu tun und musst dich für die Zeit des Praktikums in ein schon bestehendes Team einfügen. Hierbei kannst du auch deine Soft Skills verbessern, die dir in jedem Job helfen werden. Dazu zählen zum Beispiel Kritikfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Problemlösekompetenz.
Du sammelst Erfahrungen, die du vorweisen kannst
In deinem Praktikum lernst du viele neue Aufgaben kennen und kannst diese vielleicht sogar schon selbstständig erledigen. Wenn du dann in einem ähnlichen Berufsfeld ein weiteres Praktikum, eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchtest, kannst du deine Kenntnisse aus dem Praktikum als Referenz in deiner Bewerbung nutzen und diese durch dein Praktikumszeugnis belegen.