Regionale Lebensmittel liegen im Trend. Besonders bei Obst und Gemüse bedeutet eine regionale gleichzeitig aber auch eine saisonale Ernährung, da man auf saisonale Lebensmittel, also jene Sorten angewiesen ist, die gerade in der eigenen Region wachsen und geerntet werden können.
Früher war es ganz normal, dass die Jahreszeiten vorgegeben haben, wann Obst und Gemüse geerntet werden und somit auch, wann man es kaufen konnte. An dieser begrenzten Verfügbarkeit hat sich auch die Ernährung der Menschen orientiert. Es gab Obst und Gemüse nur dann, wenn es auf den Feldern in der Umgebung gewachsen ist. Heute findet man fast jedes Obst und Gemüse das ganze Jahr im Supermarkt. Denn irgendwo auf der Welt hat es gerade Saison und kann schnell aus dem Ausland importiert werden oder wird in beheizten Treibhäusern angebaut und kann so zu jeder Jahreszeit wachsen.
Das hört sich eigentlich sehr praktisch an. Warum sollte man saisonale Lebensmittel und nicht einfach das kaufen, was im Supermarkt verfügbar ist? Es gibt einige Gründe, die dafürsprechen, sich an jenen Lebensmitteln zu orientieren, die gerade Saison haben. Damit ist natürlich gemeint, dass das Obst oder Gemüse gerade in Deutschland beziehungsweise dem Land, in dem man lebt und einkauft, Saison hat.
Gute Gründe für saisonale Lebensmittel
Obst und Gemüse aus dem Ausland wird mit dem LKW, dem Schiff oder dem Flugzeug geliefert und vor allem Flugzeuge stoßen viele Schadstoffe aus. Nicht nur bei dem Transport aus anderen Ländern, sondern auch durch den Anbau in Treibhäusern wird wesentlich mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen als beim Freilandanbau. Der CO2-Austoß für ein Kilo Kopfsalat beträgt beispielsweise 4.450 g bei beheiztem Treibhausanbau und nur 140 g bei Freilandanbau. Mehr zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz, erfährst du hier.
Außerdem wird durch Importe teilweise der Anbau von Obst und Gemüse in Ländern wie Ägypten unterstützt, die sowieso schon unter Wassermangel leiden. In anderen Anbauregionen, zum Beispiel in Südamerika, werden Wälder abgeholzt, um noch mehr Felder zu schaffen, auf denen weitere Lebensmittel angebaut werden können, die dann in anderen Länder verkauft werden.
Doch saisonale Ernährung hat nicht nur etwas mit ökologischem und ethischem Verhalten zu tun, sondern ist auch häufig eine Frage des Geschmacks. Unreif gepflückte und lange transportierte Lebensmittel, wie zum Beispiel Tomaten aus Treibhäusern in Spanien oder den Niederladen, haben nicht das gleiche Aroma wie frisch geerntete Lebensmittel. Gesund ist Obst und Gemüse außerdem vor allem dann, wenn es möglichst naturbelassen ist und viele Nährstoffe hat. Bei regionalen und damit saisonalen Produkten, fällt der lange Transportweg weg. Die Lebensmittel sind bei der Ernte richtig reif und stecken voller Vitamine und anderer Nährstoffe.
Noch dazu ist regionale und saisonale Ernährung sehr abwechslungsreich. Man findet regionale Produkte in vielen Supermärkte, aber vor allem auf Märkten oder auch im Hofläden direkt beim Bauer. Oft sind saisonale Lebensmittel auch gar nicht teuer. Es gibt zur gleichen Zeit nämlich ein besonders großes Angebot in der gleichen Region. Außerdem fallen Transport- und Handelskosten weg.
Sasionale Lebensmittel finden
Durch das ständige Angebot der vielen Obst- und Gemüsesorten in den Supermärkten ist es schwierig zu wissen, wann welches Obst und Gemüse Saison hat. Das kann man jedoch ganz leicht im Saisonkalender oder in der praktischen „aid Saisonkalender“ App nachschauen.
Auf regionale und saisonale Ernährung zu achten heißt nicht, dass man nichts mehr kaufen soll, das aus dem Ausland importiert wurde. Denn manche Obst- und Gemüsesorten gibt es in Deutschland einfach nicht. Doch man kann darauf achten, die Produkte, die regional verfügbar sind, auch regional zu kaufen.
Saisonale Lebensmittel im Winter
Besonders beim Gemüse ist jedoch auch das derzeitige Angebot im Herbst und Winter total vielseitig. Zu den Sorten, die im Herbst und Winter Saison haben, gehören beispielsweise Grünkohl, Fenchel, Kürbis, Pastinaken, Rosenkohl, Topinambur, Wirsing, Feldsalat, Rettich und Mangold. Außerdem können Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Rote Bete sowie Rot- und Weißkohl gut gelagert werden. Sie sind somit auch im Winter aus regionalem Anbau verfügbar.
Viele der Gemüsesorten werden total unterschätzt. Hier findest du deshalb drei Beispiele für wirklich vielseitiges, regionales Gemüse:
Rotkohl
Die meisten kennen Rotkohl nur als Beilage zum deftigen Weihnachtsessen. Doch er kann noch viel mehr. Rotkohl eignet sich bestens für Salate, Aufläufe, Eintöpfe und sogar Smoothies.
Topinambur
Er schmeckt wie Kartoffeln und so vielseitig kann er auch verwendet werden: Als Püree, in Suppen, im Auflauf und Eintopf oder als Pommes. Er unterstützt eine gesunde Verdauung und sättigt lange.
Grünkohl
Grünkohl hat einen besonders hohen Gehalt an Vitamin C. Außerdem enthält er weitere wichtige Vitamine und Nährstoffe, wie Vitamin A und K, Calcium, Kalium, Magnesium und Proteine. Gekocht, gebraten, gedünstet, als Salat, in grünen Smoothies, oder besonders angesagt als leichte Variante der selbstgemachten Gemüsechips.
Auch auf Obst muss man im Winter natürlich bei saisonaler Ernährung nicht verzichten. Es gibt bei Birnen bestimmte Wintersorten, die sich gut lagern lassen. Gleiches gilt für den Apfel, der somit ebenfalls im Winter „Saison“ hat. Außerdem kann man im Sommer auch regionales Obst wie Erdbeeren oder Gemüse wie Zucchini einfrieren. So hat man auch im Winter genug Abwechslung auf dem Teller.