Ein Gap Year, wörtlich also ein „Lückenjahr“, kann zwischen zwei beliebigen Lebensabschnitten eingelegt werden. Am häufigsten kommt es jedoch nach dem Schul- oder dem Uniabschluss vor. Inzwischen zieht es immer mehr junge Menschen nach dem Schulabschluss ins Ausland. Ein Gap Year ist dafür eine tolle Möglichkeit, doch auch in Deutschland kann es sinnvoll genutzt werden. Es muss nicht unbedingt ein ganzes Jahr dauern, sondern kann an die verfügbare Zeit zwischen zwei Abschnitten, beispielsweise Schule und Uni, angepasst werden.
5 gute Gründe für ein Gap Year
1. Energie sammeln:
Ein Gap Year kann eingelegt werden, um nach dem Lernstress den Kopf frei zu bekommen, bevor es mit der Ausbildung, dem Studium oder dem Job weitergeht.
Viele Schüler sind nach ihrem Abschluss einfach planlos und wissen nicht, wie es weitergehen soll: Ausbildung oder Studium und in welcher Fachrichtung überhaupt? Ein Gap Year ist auch eine gute Lösung, wenn man den gewünschten Studien- oder Ausbildungsplatz noch nicht bekommen hat und die nächsten Bewerbungsfristen abwarten möchte.
Ein Gap Year bedeutet nicht, dass man ein Jahr nichts macht oder sich langweilt. Vielmehr kann jeder für sich die beste Mischung aus Entspannung und Weiterbildung finden.
2. Gut informieren:
Hast du noch gar keine Ahnung, welchen Beruf du erlernen möchtest oder was in einem bestimmten Job wirklich auf dich zu kommt? Dann solltest du deine Auszeit unbedingt nutzen, um dich auf Ausbildungsmessen und Schnuppertagen an der Uni nach verschiedenen Berufen und Fächern zu erkundigen. Dort kommst du mit Personen in Kontakt, die sich mit dem Berufsfeld auskennen und deine Fragen beantworten können.
Auch der Austausch mit anderen Personen im Gap Year wird dir helfen. Denn viele junge Menschen stehen vor den gleichen Herausforderungen wie du. Durch deine Erfahrungen während des Gap Years wirst du einen neuen Blick auf viele Dinge bekommen und erfahren, dass es häufig nicht nur den einen richtigen Weg zum Ziel gibt.
3. Erfahrungen sammeln:
Während deines Gap Years hast du Zeit, dich auszuprobieren und herauszufinden welche Ausbildung oder welches Studium dich interessiert. Ein Praktikum oder ein Nebenjob ist eine gute Möglichkeit, in einen oder mehrere Berufe reinzuschnuppern. Bereits bei der Bewerbung lernt man einiges, zum Beispiel, wie man ein Motivationsschreiben verfasst oder wie ein Bewerbungsgespräch abläuft. Das wird für deinen späteren Berufsweg nützlich sein. Es ist daher sinnvoll, sich auf verschiedene Stellen zu bewerben, um die Prozesse kennenzulernen und aus den Erfolgen oder Misserfolgen zu lernen.
4. Neues lernen:
Das Gap Year ist zwar eine Auszeit, doch man kann es durchaus sinnvoll nutzen. Eine neue Sprache im Ausland zu lernen, ist zum Beispiel eine praktische Kombination aus Weiterbildung und Reisen. Nicht nur Sprachaufenthalte, sondern auch Freiwilligendienste und Work & Travel sind beliebt. Weitere Infos zu den Möglichkeiten im In- und Ausland findest du unter den Alternativen zum Ausbildungsstart.
Wichtig: Bei einem geplanten Auslandsaufenthalt solltest du dich unbedingt rechtzeitig über die nötigen Einreisedokumente, Impfungen, Versicherungen und gegebenenfalls die Arbeitserlaubnis informieren, damit deine geplante Reise nicht an fehlenden Unterlagen scheitert.
5. Mehr über sich selbst lernen:
Bei einem Gap Year lernst du nicht nur Nützliches über einen bestimmten Job, eine andere Kultur oder eine neue Sprache. Du kannst durch die neuen Herausforderungen, die schon bei der Organisation deinen Gap Years beginnen, mehr über dich selbst lernen. Wenn du auf dich alleine gestellt bist, wirst du schnell sehen, was du bereits kannst und lernen, Probleme zu lösen. Durch diese Erfahrungen entwickelst du dich weiter, kannst dich selbst besser einschätzen und baust deine Soft Skills sowie dein Selbstbewusstsein aus.