©Konstantin Yuganov/Adobe Stock

Du hast Interesse an Sport, weißt aber nicht so wirklich, was das Beste für dich ist – Individualsport oder doch lieber in der Mannschaft, zuhause für dich oder lieber im Verein, Freizeitniveau oder doch leistungsorientiert? Es gibt 1001 Möglichkeiten und die Qual der Wahl. Ein kleiner Wegweiser für dich:

Vize-Europameister sind sie 2022 am Ende geworden – die deutschen Fußball-Damen. Etwas groggy nach dem langen Spiel samt Verlängerung im Wembley-Stadion, aber happy und umjubelt von vielen Fans. Die A-Nationalmannschaft ist zweifacher Weltmeister und achtfacher Europameister. Und möglicherweise wird nach dem jüngsten Erfolg die Zahl der Mädchen wieder deutlich ansteigen, die im Verein um die Ecke vorbeischauen oder zumindest mit dem Gedanken spielen – ob ich nicht vielleicht auch …? Ein kleiner Wegweiser, um herauszufinden, welcher Sport zu dir passt.

Sport treiben – zuhause vor dem Bildschirm?

Sport hat viele Vorteile, das weiß jeder, der schon mal mit angesagten Influencer:innen via YouTube auf der Matte geschwitzt und Power-Yoga-Pilates-Workouts gestemmt hat. Sport hält fit, gesund und schlank, und macht, wenn man erst einmal die für sich richtige Wahl getroffen hat, eine Menge Spaß.

Das geht etwa allein zuhause, zum Beispiel mit Workouts über YouTube, App oder Konsole. Und das hat viele Vorteile: Du kannst dein Training je nach Zeit und Lust frei starten und auch wieder beenden. Du kannst an motivierten Tagen zwei schweißtreibende Stunden am Stück mit Home-Workouts verbringen; an lamen Couch-Potatoe-Tagen auch mal nur 10 Minuten. Keiner quatscht rein, gibt utopische Trainingspläne vor, und man muss nicht aufwändig ins Fitness-Center oder Vereinshaus fahren. Zudem sind die Kosten, zumindest in der Basis-Version in der Regel gering bis Null. Für alle, denen Unabhängigkeit wichtig ist, also genau das Richtige.

Mobile Devices zum Sport treiben

Fitness-Apps und -Tracker gibt es mittlerweile zuhauf, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Man kann sie entweder allein oder auch on top zusätzlich zu anderen Sportprogrammen nutzen, um die eigene Fitness zu fördern. Auch Laufen, Inline-Skaten und Skateboarding sind gute Individualsportarten, die man prima allein machen kann. Nachteil ist allerdings: Man lernt auf die Weise meist nicht wirklich viele Leute kennen. Außer Mady Morrison oder Pamela Reif ist dann keiner da, der uns motiviert.

Gemeinschaftsgefühl: Sport treiben im Verein

Wer lieber mit anderen zusammen etwas unternimmt, Erlebnisse und kleine Abenteuer teilt, sollte über einen Verein nachdenken. Dort kann man nämlich die eigene Gesundheit verbessern und mit Freund:innen gemeinsam Spaß, natürlich auch gemeinsam Stress haben, was ja durchaus unterhaltsam sein kann. Beim Austragen von Konflikten im Verein lernt man nicht selten etwas fürs Leben (Stichwort „Soft Skills“), zum Beispiel Konkurrenz auszuhalten und konstruktiv auszutragen, sowie gemeinsam Lösungen finden und Erfolge zusammen zu feiern.

Wenn du gerne Sport treiben willst, ist also die erste Frage: Bin ich der Typ Sportverein oder doch lieber solo unterwegs? Vielleicht bis du ja dieser Vereins-Typ mit Teamgeist, gegenseitigem Anfeuern, mit gemeinsamen Fahrten ins Trainingslager oder zu Wettkämpfen, mit Zoff und wieder Vertragen, und gerne auch mal mit etwas Drama im Zwischenmenschlichen? Und: Vorbilder, denen man nacheifern kann, gibt es im Verein gratis dazu. Vom Freizeit- bis Leistungsniveau auf Bundesebene sind alle Levels möglich. Will ich Leistungssport treiben, bei dem der Erfolg an erster Stelle steht? Steht meine Gesundheit oder doch eher die Geselligkeit für mich im Vordergrund?

Welche Sportart ist die richtige für mich?

Hat man das für sich geklärt, stellt sich die nächste Frage – nach der passenden Sportart. Welcher Sport für dich geeignet ist, hängt von deiner Persönlichkeit, Konstitution und deinen Vorlieben ab. Die Auswahl ist riesig: Fußball, Judo, Karate, Boxen, Leichtathletik, Basketball, Handball, Tischtennis, Schwimmen oder vielleicht doch lieber Tanzsport? Sportvereine bieten hier unendlich viele Möglichkeiten. Gönne dir ruhig eine längere Orientierungsphase und gib nicht auf, wenn die erste Wahl nicht gleich ein Volltreffer ist. Es kann es passieren, dass man erstmal viele Frösche küssen muss, bis ein Prinz dabei ist. Aber die Suche lohnt sich. Am besten im Verein um die Ecke anfangen, damit die Anfahrt nicht so zeitraubend ist.

Tipp: Wer in erster Linie auf der Suche nach einem Vereinsangebot ist, bei dem die Gesundheit im Vordergrund steht, sollte nach dem Siegel „Sport pro Gesundheit“ des Deutschen Olympischen Sportbundes Ausschau halten. Denn dieses Siegel erhalten nur Sportangebote, bei denen die präventive Gesundheitsförderung im Vordergrund steht.

Sportvereine: Kosten

Vereine gibt es in Deutschland wie Sand am Meer, wenn man nicht gerade in einem 100-Seelen-Dorf am Rande der Zivilisation lebt. Bei der Auswahl des richtigen Vereins spielt natürlich auch der Geldbeutel eine Rolle. So kostet die Mitgliedschaft im exklusiven Tennisklub meist deutlich mehr als Tennis im normalen Sportverein. Schüler:innen, Auszubildende und Studierende freuen sich in den allermeisten Sportvereinen über reduzierte Mitgliedsbeiträge; die liegen meist zwischen 25-55 Euro pro Jahr, sind also recht günstig im Vergleich zu vielen anderen Dingen des Lebens.

Tipp: Vereinbare immer ein Probetraining, bevor du dich anmeldest. So kannst du dir ein Bild vom Kurs deiner Wahl, vom Trainingsablauf, den Trainer:innen sowie den Mitspieler:innen machen. Jeder gute Verein bietet kostenlose Probetrainings an. Einfach googeln und Kontakt aufnehmen. Viel Erfolg!

Frauen-Fußball

Fußball gehört zu den beliebtesten Sportarten in Deutschland – und das nicht nur bei Männern. Auch Frauen-Fußball ist hierzulande weit verbreitet, obwohl er früher verboten war. Bei einer Umfrage zum Interesse am Frauenfußball aus dem Jahr 2021 gaben über 75 Prozent der weiblichen Befragten an, starkes oder sogar sehr starkes Interesse am Fußball zu haben.Trotz des großen Interesses und internationalen Erfolges unseres Nationalteams kicken immer weniger Frauen und Mädchen aktiv in offiziellen Mannschaften. Seit 2016 geht die Zahl der offiziell gemeldeten Spielerinnen und Mannschaften beim DFB zurück. Lagen die Zahlen in der Saison 2016/2017 noch bei über 200.000 Spielerinnen und etwa 10.000 gemeldeten Mannschaften, waren es 2020/2021 nur noch rund 150.000 Spielerinnen und 9.000 Teams. Die Corona-Pandemie hat diesen Abwärtstrend weiter verstärkt, da der Amateurfußball zeitweise komplett eingestellt wurde.
Doch nun geht es offenbar wieder aufwärts: In der Saison 2021/2022 spielten schon wieder mehr Frauen und Mädchen – nach dem aktuellen internationalen Erfolg der Nationalmannschaft könnte dies nun die Trendumkehr und ein guter Neustart sein. Ob es für dich das Richtige ist, kannst du beim Probekicken im Verein vor Ort herausfinden– dein erster Schritt ins Wembley-Stadion vielleicht.

Auf die Plätze, fertig, los!

So, nun liegt es an dir! Wir haben dir die Rahmenbedingungen und viel Hintergrundwissen zum Thema Sport gegeben – die Entscheidung, wie genau du Bewegung in deinen Alltag integrieren möchtest und kannst, musst du am Ende aber selbst treffen. Du willst wissen, ob bei dir vor Ort eine bestimmte Sportart angeboten wird? Einfach hier deinen Ort und die gesuchte Sportart eingeben, Schuhe und Klamotten aus dem Schrank holen und loslegen:

https://www.sport-branchenbuch.de/sportportal/sportvereine/