Likes stellen etwas mit uns an, das kann man nicht bestreiten. Sie fühlen sich gut an, machen glücklich oder manchmal auch neidisch. Doch wieso eigentlich? Was geschieht im Körper, wenn wir ein Like erhalten? Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
Likes machen glücklich.
Dass das Erhalten von Likes Prozesse in unserem Gehirn aktiviert, steht außer Frage. Besonders das sogenannte Belohnungszentrum (auch Ventrales Striatum) unseres Gehirns wird durch die virtuellen Herzchen stark stimuliert. Das passiert sonst zum Beispiel duch Essen, Geld, „Liebe machen“ oder auch Drogenkonsum. Der offensichtliche Unterschied ist, dass wir sie vergleichsweise leichter und schneller erhalten. So belohnt bereits das Öffnen der jeweiligen Social-Media-App unser Gehirn, weil damit die Vorfreude auf Likes verbunden ist. Vergleichen lässt sich dieses Prinzip mit einem Spielautomaten: Der Spieler hofft auf einen Geldgewinn – das allein lässt sein Belohnungszenrum bereits aufleuchten.
Auch Liken macht glücklich.
Eine Studie der Universität Lübeck hat herausgefunden: Großzügigkeit und Schenken macht nicht nur den Erhaltenden, sondern auch den Absender glücklich. Die Wissenschaftler konnten auf beiden Seiten eine erhöhte Aktivität im Übergang zwischen Schläfen- und Scheitellappen sowie eine Veränderung der Verbindung dieser Region zu dem Vetralen Striatum feststellen. Dementsprechend wird auch das Belohnungszentrum des Schenkenden stimuliert, sofern er seine Likes – wichtig! – selbstlos vergibt. Ein solches Verschenken ist nicht immer der Fall, denn viele Social-Media-User verteilen Likes mit dem Ziel, selbst welche zurückzubekommen. Und diese Strategie ist eben nicht selbstlos und erst recht nicht großzügig.
Keine Likes frustrieren.
Keine oder wenige Likes zu erhalten, frustriert besonders dann, wenn wir uns mit anderen Usern vergleichen. Rational betrachtet wissen wir, dass Social Media meist nur eine perfekte Welt zeigt. Aber seien wir mal ehrlich: Wir sehen, wie andere an traumhaften Orten Urlaub machen, ihre Gucci- und Chanel-Sammlung zeigen oder auch das neue, glänzende Auto – und fragen uns manchmal: „Was habe ich eigentlich falsch gemacht?“ Das belastet unser Selbstwertgefühl massiv – nachweislich. Keine Likes zu bekommen, übertragen wir dann oft wie folgt: Niemand findet unser Leben wirklich erstrebenswert. Über kurz oder lang kann das depressive Episoden verursachen. Und auch die Wahrscheinlichkeit einer echten Depression steigt.
Likes sind nicht wirklich wichtig.
Es sind nur Likes. Mach dir regelmäßig bewusst, dass Social Media nicht das echte Leben ist. Lass dich davon nicht zu sehr beeinflussen – und vor allem nicht verunsichern. Ob im Guten oder Schlechten, wenn du das Gefühl hast, deine Stimmungen sind zu sehr von den Reaktionen deiner Friends und Follower abhängig, dann ist es wohl an der Zeit, das Handy beiseite zu legen. Wenn du einem Freund von Angesicht zu Angesicht ein Kompliment machst, dann zählt es echt mehr als ein Like oder Comment. Und sei versichert, du wirst so viel mehr Anerkennung zurückbekommen.
Like oder nicht Like, das ist hier die Frage. Wir neigen leider manchmal dazu, Social-Media-Kommunikation überzuinterpretieren. Falls Ihr uns von einem solchen Missverständnis berichten wollt, das sich im wahren Leben ganz schnell aufgeklärt hat, dann schickt uns doch ein DM auf Instagram.