Sex ed and sexual health. Young person holding a banana and grapefruit against a green background @AdobeStock/AntonioDiaz

Verhütung gehört für dich genauso zum Sex wie die Liebe? Super! Aber du solltest nicht nur verhüten, um eine ungeplante Schwangerschaft zu verhindern. Wir zeigen dir, wie du dich und andere vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.

Wusstest du, dass weltweit pro Sekunde 380 Kondome verwendet werden? Gut so, denn das Kondom steht wie kein anderes Verhütungsmittel für Safer Sex. Damit schlägst du sogar zwei Fliegen mit einer Klappe. Es schützt dich selbst und andere vor sexuell übertragbaren Krankheiten – und du verhinderst auch noch eine ungeplante Schwangerschaft. Zu Bedenken ist jedoch, dass der Schutz nicht hundertprozentig ist – ein Restrisiko bleibt immer. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere zusätzliche Möglichkeiten, eine Ansteckung durch Geschlechtsverkehr zu vermeiden.

Was sind eigentlich sexuell übertragbare Krankheiten?

Weltweit gibt es mehr als 30 Krankheiten, die vor allem durch Geschlechtsverkehr – also Vaginal-, Anal- oder Oralsex – übertragen werden. Viele davon kann man bekommen, ohne dass der Überträger oder die Überträgerin von der Krankheit weiß. Die wohl bekannteste und gefürchtetste Geschlechtskrankheit ist HIV. Eine Virusinfektion, die unbehandelt in AIDS übergehen kann. HIV ist nach heutigem Stand zwar sehr gut in den Griff zu bekommen, aber nicht heilbar. Daneben gibt es auch noch weitere unangenehme sexuell übertragbare Krankheiten: zum Beispiel Syphilis, Humane Papillomviren (HPV), Herpes Genitalis oder die besonders weit verbreiteten Chlamydien. Mehr darüber erfährst du in unserem Beitrag zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten.

Mit welchen Verhütungsmethoden kann ich sexuell übertragbare Krankheiten verhindern?

Wird das Kondom korrekt angewendet, bietet es einen zuverlässigen Schutz. Es verringert das Risiko deutlich, dass du dich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit ansteckst oder diese überträgst. Daneben gibt es noch weitere Methoden, um sexuell übertragbare Krankheiten möglichst abzuwehren: zum Beispiel das Femidom, auch Kondom für die Frau genannt. Vor dem Sex führt es sich die Frau in die Vagina ein, das Sperma wird darin aufgefangen, nach dem Geschlechtsverkehr wird das gefüllte Femidom wieder entfernt. Speziell für den Oralverkehr – anal oder vaginal – können Lecktücher zum Einsatz kommen. Wie auch Kondome oder Femidome bestehen die etwa 15 mal 15 Zentimeter großen Lecktücher aus Latex oder latexfreiem Gummi.

Welche Impfungen gibt es gegen sexuell übertragbare Krankheiten?

Gegen einige sexuell übertragbare Krankheiten kannst du dich impfen lassen: Dazu zählen zum Beispiel bestimmte Arten der Humanen Papillomviren (HPV). Diese können verschiedene Krebsarten auslösen, allen voran bei Mädchen und Frauen Gebärmutterhalskrebs. Aber auch bei Jungs und Männern können die HP-Viren zu Krebs führen, zum Beispiel am Penis. Daher ist es wichtig, gegenseitig Verantwortung zu übernehmen: Sowohl Jungen als auch Mädchen sollten sich vor dem ersten Sex gegen HP-Viren impfen lassen. Die AOK Rheinland-Hamburg übernimmt hierfür die Kosten.

Auch eine Impfung gegen Hepatitis B wird empfohlen – ebenfalls für Jungs und Mädchen und ebenfalls vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Ein Blick in den Impfpass lohnt sich aber, denn möglicherweise wurdest du schon als (Klein-)Kind gegen B geimpft. Gut zu wissen: Auch diese Impfungen musst du in der Regel nicht selbst bezahlen.

Wo kann ich mich auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen?

Egal, ob du ungeschützten Geschlechtsverkehr hattest oder nicht: Wenn es in deinem Intimbereich juckt und brennt, du Ausschläge oder Ausfluss bemerkst, solltest du das untersuchen lassen. Denn eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann verhindern, dass die Krankheit bleibende Schäden hinterlässt. Außerdem minimierst du so die Gefahr, dass du wiederum andere ansteckst. Als Mädchen findest du in deiner gynäkologischen Praxis Hilfe, als Junge in einer urologischen. Aber auch deine Hausärztin oder dein Hausarzt sind vertrauensvolle erste Ansprechpartner.

Doch es gibt sexuell übertragbare Krankheiten, die du vielleicht nicht sofort bemerkst: HIV zum Beispiel. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Infektion sehr gering ist – solltest du ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben, empfehlen wir dir zu deiner eigenen Sicherheit und Beruhigung einen HIV-Test. Hier ist deine Hausarztpraxis erste Anlaufstelle, alternativ kannst du dich anonym beim Gesundheitsamt oder einer Aidshilfe in deiner Nähe testen lassen. Seit einigen Jahren bieten auch Apotheken zuverlässige HIV-Selbsttests an.

Mädchen und Frauen sollten darüber hinaus regelmäßig bei einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen an der Gebärmutterhalskrebsvorsorge teilnehmen. Für beschwerdefreie Frauen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bis zum 25. Lebensjahr jährlich eine Untersuchung auf Chlamydien; darüber hinaus auch in der Schwangerschaft oder bei Verdacht auf eine Chlamydieninfektion.

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… das Kondom die Pille als häufigstes Verhütungsmittel abgelöst hat? Welche weiteren Alternativen es zur Pille gibt, erfährst du hier.

… sexuell übertragbare Krankheiten schon in der Bibel erwähnt wurden?

… Geschlechtskrankheiten leider wieder auf dem Vormarsch sind? Jeden Tag stecken sich etwa eine Million Menschen mit einer sexuell übertragbaren Krankheit an.